Die Viagra-Tagebücher

Film von Chiara Sambuchi

Quelle: ARD-Pressebild
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Viagra ist das lukrativste Geschäft der Pharmaindustrie: mit Viagra und Co verdient sie jährlich etwa zehn Milliarden US-Dollar. Das ist in etwa der weltweite Umsatz von Starbucks oder Nike. Viagra ist dabei in den seltensten Fällen ein wirklich benötigtes Medikament gegen Impotenz. Es ist vor allem zu einer Lifestyle-Pille geworden, die millionenfach das Sexualleben gesunder Männer und ihrer Partnerinnen prägt.
Autorin Chiara Sambucci erforscht in ihrem Dokumentarfilm das intime Leben unterschiedlicher Männer, die regelmäßig Potenzmittel einnehmen. Sie beschreibt die Hoffnungen, Erfolge, aber auch die Missverständnisse und unerreichbaren Erwartungen, die mit den Mitteln verbunden sind.
Da ist der junge Programmierer, der gleichzeitig Angst um seinen Job, seine Freundin und vor den Schulden seines Hausbaus hat. Da ist der italienische Gigolo und der amerikanische Koch. Der eine muss im Bett, der andere in der Küche volle Leistung bringen. Oder der liebevolle Ehemann, der nach einer Blasen-OP um seine Potenz kämpft.
Intim und nah wie Einträge in einem Tagebuch entblättert sich das Leben von Singles und Paaren, die sich ein Leben ohne Viagra nicht mehr vorstellen können. Wie viel Unsicherheiten, Ängste und Fantasien vertuscht die blaue Pille? Was bedeutet es, wenn selbst im Privatesten nur die "Leistung" zählt? Kann Viagra ein "Scheitern" verhindern, oder fördert es am Ende vielleicht doch bei manchen die Einsicht, wie attraktiv "Schwäche" und das Unvollkommene doch sein können?
"Die Viagra Tagebücher" ist ein Protagonistenfilm. Männer und Frauen berichten ungewöhnlich offen über ihre Erfahrungen mit Potenzmitteln und welche Auswirkungen sie auf ihr Sexleben und ihre Beziehungen haben.
Dokumentarfilm im Ersten

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 22.07.2016 um 05:35 Uhr auf Einsfestival.