360° Geo Reportage

Auf der Spur des spanischen Luchses

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Um die Jahrtausendwende wäre der Iberische Pardelluchs, die kleine Schwesterart des eurasischen Luchses, beinahe ausgestorben. Bevölkerten noch vor wenigen Jahrzehnten über 5.000 Tiere unzählige Landstriche Portugals und Spaniens, kommen sie heute in freier Wildbahn nur noch in zwei kleinen Revieren im südspanischen Andalusien vor, und zwar in den Wälder der Sierra de Andújar und in Doñana, im Mündungsdelta des Guadalquivir am Atlantik. Um das Aussterben der Raubkatzenart zu verhindern, wurde Europas teuerstes Schutz- und Zuchtprogramm initiiert. Und es zeigt Wirkung. Die Population des Pardelluchses konnte sich in den letzten Jahren auf rund 250 Tiere fast verdoppeln.
Trotzdem ist diese Zahl noch immer zu niedrig, um den Genpool der Katzenart dauerhaft als gesund zu bezeichnen. Aufklärungsarbeit, Bau von Luchsbrücken und Tunneln sowie etliche Freilandmaßnahmen kosten viel Geld, sollen aber helfen, mittelfristig neue Siedlungsgebiete zu erschließen und die Abwanderung der Luchse auch in andere Regionen zu ermöglichen. Denn zu den Hauptproblemen - speziell der Doñana-Luchse - gehört die Inzucht.
Schon seit 1997 kämpft Miguel Ángel Simón für das Überleben der Iberischen Luchse. Nun will er mit seinen Mitarbeitern Luchse in einem Gebiet aussetzen, in dem die Tiere heute nicht mehr vorkommen. Auf einer riesigen Finca sollen sie ein eigenes, intaktes Revier gründen. Glückt das Vorhaben, hätte es Beispielwirkung für die Zukunft.
"360° Geo Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
Reportage Deutschland 2011

Regie: Bernhard Rübe\n

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 02.07.2016 um 08:55 Uhr auf arte.