Coutures

Das Vichy-Kleid von Jacques Estérel

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Die unerwartete Geschichte eines modischen Must-haves. Mode ist von Natur aus unbeständig. Doch einige Kleidungsstücke schaffen es, über Epochen hinweg angesagt zu sein. So auch Brigitte Bardots kariertes Kleid, das sie 1959 bei ihrer Hochzeit mit Jacques Charrier trägt. Mit diesem taillierten Kleid aus günstigem Baumwollstoff, aus dem sonst Gardinen genäht werden, räumen BB und der Modeschöpfer Jacques Estérel mit den herkömmlichen Konventionen auf und erschaffen erschwinglichen Glamour für Frauen. Eine betonte Büste durch das eingearbeitete Mieder, Wespentaille und reichlich geraffter Stoff über voluminösem Unterrock - so erinnert es zugleich an ein Königinnenkleid und eine karierte Schürze! Und genau das macht es so apart. Auch das Vichy-Muster selbst ist etwas Besonderes. Zwar wird es oft mit Frankreich assoziiert, in Wirklichkeit aber ist es auf der ganzen Welt zu finden. Auf Bali werden ihm sogar spirituelle Tugenden zugeschrieben.
Woher kommt die Begeisterung für diesen Stoff? Weil man Flecken auf dem Karomuster schlechter sieht? Sogar die Esel in den Salinen auf der Île de Ré tragen karierte Hosen. Von den Marmeladegläsern unserer Großmütter bis hin zu den Massai-Kriegern, vom Hochzeitkleid der Bardot bis zu den Eseln der Île de Ré oder den Lolitas von heute: Das Vichy-Muster überrascht immer wieder.
Die Dokumentation bietet alte und neue Archiv- und Trickaufnahmen zur spielerischen Musik von Hugues Le Bars. Der Modehistoriker Farid Chenoune ist Koautor und Sprecher der Dokumentation.

Regie: Anna-Célia Kendall-Yatzkan, Muriel Edelstein\n

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 04.06.2016 um 05:00 Uhr auf arte.