ARTE Reportage

Nirgendwo, in Frankreich

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild


* Nirgendwo, in Frankreich

Yolande Moreau ist die fünfte Kinoregisseurin, die für „ARTE Reportage“ aus einem Flüchtlingscamp berichtet – sie war im illegalen Lager von Calais.
Im Januar 2016 verbrachte sie zehn Tage im „Dschungel von Calais“. In ihrem Film zeigt sie uns in erschütternden Bildern und Aussagen die traurige Realität in diesem wilden Lager, mitten im Herzen der Europäischen Union. Sie lässt darin die Flüchtlinge zu Wort kommen und ihre Helfer. Yolande Moreau liest dazu die Texte des französischen Schriftstellers Laurent Gaudéerzen. Wie Régis Wargnier in Népal, Pierre Schoeller im Irak, Agnès Merlet im Libanon und Claire Denis im Tschad, zeigt Yolande Moreau ihre ganz persönliche Sicht über die Verhältnisse dort – in einer Mischung aus Reportage und Dokumentation erzählt sie, wie es dort zugeht, im „Nirgendwo, in Frankreich".

* Europa schließt seine Grenzen

Alle Flüchtlinge, die seit dem 20. März in Griechenland ankommen, werden in die Türkei zurückgeschickt, so lautet der neue Pakt der EU mit der Türkei.
Am Montag dieser Woche brachten Fähren die ersten Flüchtlinge von der griechischen Insel Lesbos in die Türkei, im Gegenzug landeten die ersten syrischen Asylbewerber aus der Türkei in Deutschland. Die EU will auf diese Weise die sogenannten „Flüchtlingsströme“ kontrollieren, auch damit die Mitgliedstaaten sich leichter einigen, wie die Asylbewerber auf die EU-Länder verteilt werden können. Menschenrechtler und Hilfsorganisationen kritisieren dieses neue Verfahren scharf – es sei mit den Werten der Europäischen Union nicht vereinbar. Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen drohte sogar, sich aus der Betreuung der Flüchtlinge in Griechenland zurückzuziehen, falls dieses Abkommen in die Tat umgesetzt würde.
Die ARTE Reporter fuhren mit der griechischen Küstenwache vor der Insel Chios auf Patrouille. Sie erlebten, wie die Flüchtlinge, die nach dem Stichtag des 20. März in Griechenland ankamen, in den neuen „Hotspot“ gebracht wurden, ein Lager von vielen, mit Stacheldraht umzäunt, von dem aus sie wieder in die Türkei zurückgebracht werden sollen. Die Hotspots sind bereits jetzt überfüllt, die Angst und die Wut der Menschen auf die Verhältnisse dort und das neue Abkommen mit der Türkei steigen täglich. Bleibt noch die Frage, was mit den Menschen geschehen soll, denen vor dem 20. März die Flucht nach Griechenland gelang. Im Hafen von Piräus allein campen 5.000 Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen. Auch hier nehmen die Spannungen täglich zu.
Die Themen der einzelnen Beiträge werden später im Online-Pressedienst "ARTE Presse" angekündigt: www.presse.arte.tv

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 09.04.2016 um 17:10 Uhr auf arte.