360° Geo Reportage

Polen - Ärger im Revier

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Der Nordosten Polens besitzt mit den Masuren eine Region mit noch fast intakter Natur. Im 19. Jahrhundert fielen Wälder und Seen Polens unter die Herrschaft des russischen Zaren Alexander II. Um die polnischen Adeligen für ihre Freiheitskämpfe zu bestrafen, erweiterte er das Fischereirecht auf die ihm loyal gebliebenen Bauern. Dieses besondere Fangrecht wurde bis heute nicht offiziell aufgehoben, und es gibt immer noch Einheimische, die darauf bestehen, auch wenn der Staat die Seen und Wälder inzwischen privat verpachtet hat.
Das polnische Gesetz bietet keine klare Lösung. So müssen Jungunternehmer wie Andrzej Falkowski allein sehen, wie sie mit dem Problem fertig werden. Seine Strategie besteht darin, potenzielle Fischdiebe und Wilderer zu beschäftigen, ihnen Arbeit und damit Brot zu verschaffen. Leszek Michalkiewicz, Bauer und Vater von fünf Kindern, ist einer davon. Die Fische seines Chefs lässt er inzwischen zwar in Ruhe, die anderen Bauern bedienen sich aber weiterhin. Am Morgen finden Andrzej Falkowski und sein Sohn immer wieder leere, mit dem Messer zerschnittene Netze in ihren Seen. Um endlich eine Lösung für den schwelenden Konflikt zu finden, setzt er ein Treffen mit den Nachbarn an. Erstmals sollen sich die verfeindeten Parteien an einem Tisch zusammensetzen.
"360°Geo Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
Film von Malgorzata Bucka

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 04.04.2016 um 11:30 Uhr auf arte.