Videospiele - Die neuen Blockbuster

Dokumentarfilm Frankreich 2014

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Videospiele generieren heute einen Jahresumsatz von annähernd 100 Milliarden Euro. Innerhalb von 30 Jahren hat die Games-Branche den anderen Unterhaltungsindustrien wie Film und Musik den Rang abgelaufen. Videospiele sind zum neuen Massenmedium einer Gesellschaft geworden, die nicht mehr abschalten kann. Gestützt auf aktuelle Erkenntnisse, unter anderem von Neurowissenschaftlern, Soziologen und Medienökonomen, klärt die Dokumentation über die Herausforderungen auf, die mit dieser Entwicklung einhergehen. Welche Dimensionen hat die Spielekultur inzwischen angenommen? Was sind die marktbeherrschenden Super-Produktionen?


Innerhalb von drei Jahrzehnten haben Videospiele die Medien Kino und Musik verdrängt und sind zur Freizeitbeschäftigung Nummer eins avanciert. Sie generieren einen Jahresumsatz von knapp 100 Milliarden Euro. Die Industrie konnte sich immer breitere Nutzerkreise erschließen, und Videospiele sind inzwischen mehr als nur ein Zeitvertreib für Heranwachsende. Sie sind die neue, leicht konsumierbare Massenkultur.

In einer Woche verbringen Menschen auf der ganzen Welt insgesamt drei Milliarden Stunden vor PC und Konsole. Hauptkonsumenten sind nicht - wie lange angenommen - junge, männliche Nerds. Der typische Gamer von heute ist weiblich - Städterin, Mutter und um die 40. Die moderne Frau unter 50 spielt also inzwischen lieber Spiele auf dem Smartphone, anstatt vor dem Fernseher zu sitzen.

Gespielt werden kann heutzutage rund um die Uhr an jedem Ort, zu jeder Zeit und auf jedem beliebigen Gerät. Laut einer amerikanischen Studie hat ein 21-jähriger Gamer in seinem Leben durchschnittlich 10.000 Stunden vor einem Bildschirm gesessen - das entspricht der Ausbildungszeit am Gymnasium. Die Gamifizierung der Gesellschaft ist also in vollem Gange.

Die Dokumentation untersucht die wachsende Einflussnahme des Massenmediums und fragt nach der Verantwortung, die die Gaming-Industrie trägt, wenn Videospiele auf hyperrealistische Gewaltdarstellungen setzen. Aber ob man es nun gutheißt oder nicht: Die digitale Revolution hat den "Homo ludicus" hervorgebracht; der Mensch hat sich zum Spieler entwickelt. Kann das gutgehen? Hinzu kommt, dass die großen Videospielanbieter Milliarden von persönlichen Nutzerdaten sammeln. Aus Freude am Spiel? Oder aus Profitgier? Die Spieleindustrie ist heute zum Grundpfeiler einer Gesellschaft geworden, die rund um die Uhr online ist, und mittlerweile haben die virtuellen Welten auch den Raum des Realen erobert - wie etwa die ausverkauften Arenen bei Gaming-Turnieren zeigen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 15.01.2019 um 00:55 Uhr auf arte.

15.01.2019
00:55
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Digitale Welt, Wirtschaft
Alternative Ausstrahlungstermine:
15.01.2019 01:00 Uhr arte
15.01.2019 00:55 Uhr arte
16.11.2016 00:10 Uhr arte