Re: Exportschlager Diesel

Wo werde ich meinen Alten los?

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Dimitar Gumnerov ist Händler auf Bulgariens größtem Automarkt in Sofia. Gerade macht er einen gebrauchten Diesel flott. "Ich kann nicht verstehen, wie ein Westeuropäer so staubige und dreckige Autos fahren kann". Damit meint er den Zustand des Wageninneren. Denn in Bulgarien sind Diesel beliebt, täglich holen Händler ausrangierte Diesel aus Westeuropa ins Land. Stefan Dimitrov verteilt Messstationen zum Selbstkostenpreis an Freiwillige, um Fakten zur Luftverschmutzung zu sammeln. Die Hoffnung: damit auch die Diesel-Fans zum Umsteigen zu bewegen. Denn Bulgarien ächzt unter der dicken Luft.


Dimitar Gumnerov ist Händler auf Bulgariens größtem Automarkt in Sofia. Gerade macht er einen gebrauchten Diesel flott. "Ich kann nicht verstehen, wie ein Westeuropäer so staubige und dreckige Autos fahren kann". Damit meint er den Zustand des Wageninneren. Denn in Bulgarien sind Diesel beliebt, täglich holen Händler ausrangierte Diesel aus Westeuropa ins Land.

Gumnerov bestellt seine Gebrauchtwagen vor allem in Italien und Deutschland. Seit der Diesel in Deutschland in Verruf geraten ist, hat er die Wahl. Die Deutschen wollen selbst neuere Diesel-Modelle loswerden, die Bulgaren nehmen sie mit Kusshand. Das Geschäft floriert.

Stefan Dimitrov passt das gar nicht. Zum Selbstkostenpreise verteilt der Unternehmer und Familienvater Messstationen an Freiwillige, um Fakten zur Luftverschmutzung zu sammeln. Denn gerade jetzt im Winter hat Sofia ein riesiges Problem damit. Die Stadt liegt im Tal, und die kalte Luft aus den Bergen legt sich wie eine Glocke über die Stadt, die schmutzige warme Luft kann nicht entweichen. Eine Studie besagt, dass der Verkehr eine Hauptursache für die schlechte Luft ist. Die Autoflotte ist alt.

Auf seiner Internetseite AIR.bg laufen die Daten der Selfmade-Messstationen zusammen. Jeder kann sie einsehen. Stefans Hoffnung: damit auch die bulgarischen Diesel-Fans zum Umdenken zu bewegen. Denn für ihn ist saubere Luft ein Menschenrecht. Er selbst hat sich deshalb gerade als einer der ersten Bulgaren ein E-Auto gekauft. Doch das ist für Gumnerovs Kunden nicht drin. Sie setzen weiter auf erschwingliche Diesel-Gebrauchtwagen aus dem Westen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 21.01.2019 um 19:40 Uhr auf arte.

21.01.2019
19:40
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1548096000
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Auto/Verkehr, Verbraucherfragen
Alternative Ausstrahlungstermine:
22.01.2019 12:15 Uhr arte
21.01.2019 19:40 Uhr arte