Showdown in Brasilien

Kugeln, Korruption und Kandidaten

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Von Helikoptern aus schießt die Armee mit großkalibrigen Geschossen mitten in die Favela Maré, Menschen sterben, darunter auch Kinder. Das ist die neue Linie der brasilianischen Regierung gegen Gewalt in den Armenvierteln. Nicht mehr nur die Militärpolizei, sondern auch das Militär schickt sie in den Kampf gegen die eigene Bevölkerung. Unversöhnlich, brutal und mit wenig Hoffnung auf eine Lösung - das ist die Realität in Rio de Janeiro und in ganz Brasilien kurz vor den Wahlen im Oktober.
Der Kandidat Jair Bolsonaro - ein Rechtsaußen - steht für die harte Politik. Erst schießen, dann fragen. "Trump der Tropen" nennen sie ihn.


Von Helikoptern aus schießt die Armee mit großkalibrigen Geschossen mitten in die Favela Maré, Menschen sterben, darunter auch Kinder. Das ist die neue Linie der brasilianischen Regierung gegen Gewalt in den Armenvierteln. Nicht mehr nur die Militärpolizei, sondern auch das Militär schickt sie in den Kampf gegen die eigene Bevölkerung. Unversöhnlich, brutal und mit wenig Hoffnung auf eine Lösung - das ist die Realität in Rio de Janeiro und in ganz Brasilien kurz vor den Wahlen im Oktober.

Der Kandidat Jair Bolsonaro - ein Rechtsaußen - steht für die harte Politik. Erst schießen, dann fragen. "Trump der Tropen" nennen sie ihn. Ein Populist durch und durch, den das Team der ARD auf dem Wahlkampf begleitet. Der Ex-Fallschirmspringer, der die Folterknechte der Militärdiktatur verehrt und immer wieder durch frauenfeindliche, rassistische und homophobe Kommentare auffällt. So extrem, dass selbst Donald Trump daneben wie ein braver Musterschüler wirkt.
Bolsonaro wird unterstützt von wütenden Brasilianern, die Angst haben vor der Gewalt in dem Land und vor dem persönlichen wirtschaftlichen Abstieg. Und von den Agrar-Baronen und Industriellen, die das Land längst unter sich aufgeteilt haben.

Politisch ist Brasilien gespalten. Zwei Lager stehen sich gegenüber. Kompromisse gibt es nicht zwischen denen, die nicht viel haben und den anderen, denen das ganze Land gehört.
Es ist ein völlig irrer Wahlkampf, schon jetzt gilt die Wahl als historisch: Der aussichtsreichste Kandidat - Ex-Präsident Lula da Silva - sitzt im Gefängnis und will trotzdem antreten, ein Gericht stoppte seine Kandidatur. Umfragen sehen den 72-Jährige aber trotz Inhaftierung in der Wählergunst mit mehr als 30 Prozent vor dem Gegenkandidaten. Chaos, Korruption und Wirtschaftskrise, all das verschärft die Situation zusätzlich. Matthias Ebert und sein Team, treffen Menschen, die versuchen zu überleben. Manche wütend, die meisten verzweifelt. Optimisten fand er selten auf seinen Reisen durch Brasilien. Film von Matthias Ebert aus der Reihe "Weltspiegel-Reportage"

Thema: Quo vadis Brasilien?

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 22.12.2018 um 20:15 Uhr auf tagesschau24.

22.12.2018
20:15
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Brasilien, Politik
Alternative Ausstrahlungstermine:
23.12.2018 01:15 Uhr tagesschau24
22.12.2018 20:15 Uhr tagesschau24