Typisch! Nu mal Budder bei die Fische

Die Fischerin vom Rödliner See

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Sabine Reimer-Meißner ist Fischerin mit Leib und Seele in vierter Generation. Die dreifache Mutter scheut keine klaren Worte: "Ich mache, was ich sage! Und: Ich sage, was ich denke!" Von der großen Familie wird Sabine geradezu verehrt. Denn meist trifft sie mit ihren scharfen Worten ins Schwarze. Doch eine Gesetzesnovelle bedroht den Fortbestand der Familientradition am Rödliner See. Alle Pachtgewässer sollen turnusmäßig bundesweit ausgeschrieben werden. Dann würde Sabine die Netze an die Haken hängen.


Sie wollte nie einen typischen Frauenberuf und wurde Fischerin, in vierter Generation. Sabine Reimer-Meißner nimmt kein Blatt vor den Mund. In keiner Lebenslage.

"Mach keinen Weiberknoten", ranzt sie ihren Gehilfen Bernd an. Der "Anranzer" ist liebevoll gemeint und "ihre" Jungs kennen und lieben ihre Sabine genau so. "Ich mache, was ich sage! Und: Ich sage, was ich denke!"

Schon mit zehn Jahren wusste Sabine Reimer-Meißner, dass sie Fischerin werden will: "Ich wollte keinen Beruf, in dem es Weibergezeter gibt." Die 47-Jährige ist dreifache Mutter und Fischerin aus Passion in vierter Generation. Damit hat sie so einige Problemchen am Haken.

2021 will die Fischerei das 100-jährige Jubiläum feiern. Doch momentan droht eine Gesetzesnovelle. Alle Pachtgewässer sollen turnusmäßig bundesweit ausgeschrieben werden. Dann will Sabine die Netze an die Haken hängen: Ende der Familientradition. Aber Rödlin ohne Fischerin? Geht nicht. Das ganze Dorf steht hinter der Frau mit der großen Klappe und dem rüden Ton.

Von der großen Familie wird Sabine geradezu verehrt. Denn meist trifft sie mit ihren scharfen Worten ins Schwarze. Und es wird gemeinsam gelacht und mit angepackt, zum Beispiel wenn das Fischerfest auf dem Hof ansteht. Die elfjährige Tochter Charlotte spielt ab und zu mit dem Gedanken, in Mutters Fußstapfen zu treten. Und endlich bekommt sie die ersehnte Bootsfahrstunde im Nationalpark, nebst Ansage zum Naturschutz. Und auch mit dem 84-jährigen Vater debattiert Sabine gern, wenn sie mit seiner selbst geschnitzten Netznadel aus Holunder die Löcher in den Netzen flicken. Dann ist das Ruder- und Angelverbot auf dem Rödliner See Lieblingsthema.

Sabine Reimer-Meißner hat den Naturschutz der Theoretiker satt: "Wenn wir den Zustand wie früher herstellen wollen, was war denn am Anfang? Jäger, Angler, Fischer. Noch Fragen?" Aus ihrer Sicht ist der Seenfischer per se ein nachhaltiger Beruf. Mit Überfischung oder unsachgemäßem Umgang würde sie sich ja selbst das Wasser abgraben. 18 Seen bewirtschaftet sie im Rotationsprinzip, um nachhaltig für einen gesunden Fischbestand zu sorgen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 03.01.2019 um 18:15 Uhr auf Radio Bremen TV.

03.01.2019
18:15
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1546535700
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Menschen im Alltag, Ausbildung/Beruf
Alternative Ausstrahlungstermine:
08.01.2019 11:30 Uhr NDR
08.01.2019 11:30 Uhr Radio Bremen TV
05.01.2019 13:15 Uhr NDR
05.01.2019 13:15 Uhr Radio Bremen TV
03.01.2019 18:15 Uhr NDR
03.01.2019 18:15 Uhr Radio Bremen TV