Oleg und die unerwartete Schönheit der Künste

Dokumentarfilm Spanien 2015

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Mit seinen 89 Jahren ist der Ausnahmekomponist Oleg Nikolajewitsch Karawaitschuk bis heute aktiv. Dieser kontroversen und gleichzeitig rätselhaften Persönlichkeit der russischen Kulturszene widmet der Filmemacher Andrés Duque dieses faszinierende Porträt. Der exzentrische Künstler spielt auf dem prächtigen Flügel von Zar Nikolaus II. in der Eremitage und erzählt vom verschneiten Weg ins Museum, von der Schönheit der Kunst und vom heutigen Russland.


Der russische Komponist Oleg Nikolajewitsch Karawaitschuk, Jahrgang 1927, ist eine kontroverse und gleichzeitig rätselhafte Persönlichkeit der russischen Kulturszene. Er ist bekannt für die Komposition zahlreicher Filmmusiken. Ihm widmet der Filmemacher Andrés Duque dieses faszinierende Porträt.

Der betagte Musiker schreitet schweigend und bedächtig durch die Eremitage in Sankt Petersburg. Er trägt eine rote Baskenmütze, dazu schwarze Kleidung und Turnschuhe. Er nähert sich der Kamera und schließt die Augen, scheint bewegt von der überwältigenden Schönheit der Kunst, die ihn hier umgibt. Er erzählt, wie er an diesem Tag dem Schnee trotzen musste, um ins Museum zu kommen. Seine ausführliche Beschreibung lässt seinen Weg wie eine Heldentat erscheinen. Oleg setzt sich an den prächtigen Flügel, der einst Zar Nikolaus II. gehörte, und improvisiert virtuos mit Musik und Worten. Seine Gesten, Geschichten und seine Musik erfüllen den Raum mit Poesie und lassen die Realität in Vergessenheit geraten.

Die Begegnung mit diesem vielschichtigen Menschen, dem es gelingt, jedes Vorurteil auszuhebeln, ist entwaffnend. Seine wandlungsfähige Persönlichkeit ist symptomatisch für die heutige Zeit, wirkt aber zugleich als Heilmittel gegen gesellschaftliche Konventionen. Oleg Karawaitschuk will seine Mitmenschen mit der Welt versöhnen. Sein Mittel zum Zweck ist die Kunst. Seine Kunst. Dinge wie die unerwartete Schönheit einer flüchtigen Berührung oder der Zusammenprall zweier dissonanter Noten in einer Melodie. "Oleg und die unerwartete Schönheit der Künste" ist ein Protestfilm, bei dem es um Befreiung durch Kunst geht - und das Porträt eines großen Komponisten, der sein ganzes Leben lang genau dafür gekämpft hat.
Thema: Ein Tag in Sankt Petersburg

Sankt Petersburg: einstige Hauptstadt des Kaiserreichs und kulturelles Zentrum Russlands, Zarenstadt und Wohnort Puschkins. Kurz vor Weihnachten präsentiert Annette Gerlach auf ARTE einen Tag an der Newa.
Zum Auftakt des Schwerpunkts begibt sich ARTE auf die Pfade der Vergangenheit Sankt Petersburgs. Die erste Folge der Dokumentationsreihe "Auf der Suche nach dem alten Russland" zeugt von einer Stadt, in der die vergangene Pracht der Zarenzeit heller strahlt als sonst irgendwo in Russland. Die zweite Folge "St. Petersburg - Der Zauber der weißen Nächte" zeichnet wiederum ein ganz anderes Bild der Metropole.
Eine besondere Rolle in der Stadt, in der auch Tschaikowsky aufwuchs, spielt die Musik. Erlebbar wird dies für den Zuschauer beim Galakonzert der Sankt Petersburger Philharmoniker am 15. Dezember unter der Leitung von Mariss Jansons mit zahlreichen Solisten.
Auf andere Art für Gänsehaut sorgt das Porträt des berühmten Heilers Rasputin, der in der Zarenfamilie ein- und ausging. Anhand von Archivmaterial zeigt ARTE den mystischen, unheimlichen Prediger, der im Winter 1916 ermordet wurde, von einer unbekannten Seite.
Auch die Dokumentation "Marius Petipa - Der Meister des klassischen Balletts" beleuchtet eine Biografie, die eng mit der Stadt Sankt Petersburg verwoben ist: die des Tänzers Marius Petipa aus Marseille, der in Russland Ballettmeister am Zarenhof wurde. Er schuf rund sechzig Choreographien, darunter die berühmtesten Werke des klassischen Repertoires. Eins davon, das große romantische Ballett "Raymonda" in einer Aufführung am Petersburger Mariinski-Theater, zeigt ARTE im Anschluss an den Film des Abends, "Katja, die ungekrönte Kaiserin" von Robert Siodmak mit Romy Schneider und Curd Jürgens.
Den Abschluss bildet eine Begegnung mit dem geheimnisvollen russischen Pianisten Oleg in der Eremitage. Während das Petersburger Kunstmuseum für den Publikumsverkehr geschlossen ist, spricht Oleg über die Gefühle, die Kunst in ihm hervorruft, sowie über sein Russland. Vor allem aber spielt er Klavier - auf dem Instrument, das einst Zar Nikolaus II. gehörte.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 24.12.2018 um 00:00 Uhr auf arte.

24.12.2018
00:00
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Klassik,
Alternative Ausstrahlungstermine:
24.12.2018 00:00 Uhr arte
23.05.2016 23:15 Uhr arte