Das Jahrhunderthochwasser - Flutwelle durch Nordrhein-Westfalen

Ein Film von Lothar Schröder

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Am 22. Dezember 1993 kam es in Köln zur Katastrophe. Die Kölner Altstadt versank zu großen Teilen im Wasser: Heilig Abend ohne Heizung und Strom. Reinhard Vogt, damals Leiter der Kölner Hochwasserschutzzentrale, hatte angesichts der Wetterlage ein ungutes Gefühl, aber seine Warnungen wurden nicht ernst genommen. Oder zu spät. Denn erst nachdem der Rheinpegel auf mehr als acht Meter gestiegen war, machten die Kölner Ernst. 430 Millionen Euro sind seit der Katastrophe vor 25 Jahren allein in Köln investiert worden. Die Stadt gilt heute als wegweisend in Sachen Hochwasserschutz.


Eigentlich hätten alle gewarnt sein müssen. In der Vorweihnachtszeit 1993 machten lang anhaltende Regenfälle den Rhein im Süden Deutschlands zu einem reißenden Gewässer. Die Flutwelle näherte sich Nordrhein-Westfalen bedrohlich. Als dann am Deutschen Eck auch noch die Hochwasser führende Mosel dazukam, stand ein Viertel der Stadt Koblenz unter Wasser. Am 22. Dezember kam es dann in Köln zur Katastrophe.

Die Kölner Altstadt versank zu großen Teilen im Wasser: Heilig Abend ohne Heizung und Strom. Reinhard Vogt, damals Leiter der Kölner Hochwasserschutzzentrale, hatte angesichts der Wetterlage ein ungutes Gefühl, aber seine Warnungen wurden nicht ernst genommen. Oder zu spät. Denn erst nachdem der Rheinpegel auf mehr als acht Meter gestiegen war, machten die Kölner Ernst.

Spundwände wurden eiligst installiert. Die reichten zwar bis zu einer Wasserhöhe von zehn Metern. Doch der Rheinpegel stieg um acht Zentimeter in der Stunde. Die Altstadtbewohner verbarrikadierten Türen und Fenster und trugen alles Wertvolle in die oberen Stockwerke. In den südlichen Stadtteilen standen die ersten Straßen bereits unter Wasser, der Rheinufertunnel wurde geschlossen.

Am 22. Dezember um 20.56 Uhr nutze dann alles nichts mehr. Der Rhein schwappte über, Restaurants und Brauhäuser standen unter Wasser. In der Dokumentation "Das Jahrhunderthochwasser" erinnert sich Wilhelm Wichert, Wirt des Haxenhauses, an diesen Moment, als er mit dem Schlauchboot aus seinem Schankraum fuhr. Mit 10,63 Meter hatte der Kölner Pegel an Heiligabend seinen Höhepunkt und fast einen neuen Rekord erreicht.

Seit 1926 hatte es keine derartige Flut mehr gegeben. Köln und Bonn waren am stärksten betroffen. Bonn-Beuel, 400 Meter vom Rhein entfernt, war nur mit Booten befahrbar. THW und DLRG arbeiteten im Dauereinsatz. In dem Film von Lothar Schröder erzählt Anwohnerin Gertrude Jöbsch, wie sie von ihrem Sohn mit einem Faltboot gerettet wurde.

Weiter rheinabwärts versuchten die Radiomacher von Antenne Düsseldorf im Düsseldorfer Hafen vom Hochwasser zu berichten - bis sie die Feuerwehr kurzerhand aus dem Haus trug. Am Niederrhein schwappten die Wellen pausenlos gegen den alten Hof von Heinrich Enders. Nebenan standen die Kühe bis zum Bauch im Wasser und mussten die Tage stehend verbringen, um nicht zu ertrinken.

430 Millionen Euro sind seit der Katastrophe vor 25 Jahren allein in Köln investiert worden. Die Stadt gilt heute als wegweisend in Sachen Hochwasserschutz. Experten aus der ganzen Welt kommen, um sich die Logistik anzuschauen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 21.12.2018 um 20:15 Uhr auf WDR.

21.12.2018
20:15
Livestream
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HDTV: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Rückblick
Alternative Ausstrahlungstermine:
10.02.2021 15:15 Uhr WDR
25.12.2018 14:30 Uhr WDR
21.12.2018 20:15 Uhr WDR