Im Schatten des Bösen

Der Krieg gegen die Frauen im Kongo

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Das Krankenhaus Panzi liegt in Bukavu, der Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu. Dort werden schwer verletzte und traumatisierte Frauen und Mädchen behandelt. Sie sind Opfer grausamer Vergewaltigungen geworden. Milizen marodieren durch die unzugänglichen Berge und Wälder. Sie töten, plündern, brandschatzen. Ihre Opfer sind vor allem Frauen und Kinder. Sie werden systematisch vergewaltigt und misshandelt.

Autorin Susanne Babila und Kameramann Jürgen Killenberger haben einige Frauen vier Wochen lang begleitet. Sie sind Zeugen von grausamen Verbrechen und unvorstellbaren Menschenrechtsverletzungen geworden.


Das Krankenhaus Panzi liegt in Bukavu, der Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu. Dort werden schwer verletzte und traumatisierte Frauen und Mädchen behandelt. Sie sind Opfer grausamer Vergewaltigungen geworden. Im Nordosten des Kongo herrschen noch immer Chaos und kriegsähnliche Zustände. Milizen marodieren durch die unzugänglichen Berge und Wälder. Sie töten, plündern, brandschatzen. Ihre Opfer sind vor allem Frauen und Kinder. Sie werden systematisch vergewaltigt und misshandelt.

Autorin Susanne Babila und Kameramann Jürgen Killenberger haben einige Frauen vier Wochen lang begleitet. Sie sind Zeugen von grausamen Verbrechen und unvorstellbaren Menschenrechtsverletzungen geworden.

"Im Schatten des Bösen" dokumentiert die Folgen dieses Krieges gegen die Frauen, von dem die Weltöffentlichkeit kaum Notiz nimmt. Im Mittelpunkt der Dokumentation steht das Schicksal von vier Frauen, die im Krankenhaus Panzi medizinische und psychologische Hilfe erhalten. Ndamosu Mrquote Buefuh ist 70 Jahre alt. Sie wurde mehrmals vergewaltigt, Milizen haben ihren Ehemann und ihre fünf Kinder ermordet.

Die dreissigjährige Ntakobajira Mrquote Bisimwa wurde als Sexsklavin in einem Rebellenlager gefangen gehalten. Die achtzehnjähirge Noella Mrquote Mburugu musste diese erniedrigende Tortur drei Jahre lang aushalten. Sie gebar dort einen Sohn und nannte ihn "Amani", was soviel bedeutet wie "Frieden". Ihre Peiniger entrissen ihr das Kind und jagten sie fort, denn sie wurde krank, konnte nicht mehr arbeiten.

Häufig finden die Vergewaltigungen öffentlich statt, vor der ganzen Dorfgemeinschaft, vor den eigenen Kindern und Ehemännern. Die Täter verwenden dabei auch glühende Gegenstände, Äste, scharfes Werkzeug, Bajonetten oder Gewehrläufe. Die katastrophale Folge: Der Unterleib der Frauen ist danach vollkommen zerstört. Frauen und Mädchen jeden Alters, sogar Babies, sind Opfer unvorstellbarer, grausamer, sexualisierter Gewalt.

Die zehnjährige Elisa zum Beispiel ist seither inkontinent, sie kann weder Wasser noch Fäkalien halten und muss ständig Binden tragen. Elisa und die anderen Mädchen und Frauen leiden unter extremen Angstzuständen und fürchten sich davor, am Ende wieder in ihre Heimatdörfer zurückzukehren - dann nämlich, wenn die medizinische Behandlung im Krankenhaus Panzi abgeschlossen ist.
Die Täter der Vergewaltigungen in Süd-Kivu sind vor allem Hutu-Milizen, die 1994 nach dem Völkermord in Ruanda im Nachbarland Kongo Zuflucht suchten. Sie sind gut bewaffnet und beuten die Rohstoffe aus, die das Land bietet. Die Provinz ist reich an Gold, an dem Zinnerz Kasserit und an Coltan, das für die Herstellung von Laptops und Handys verwendet. Die Verbrecher verbreiten Terror und Angst. Ihre Macht stützt sich auf die gezielte Erniedrigung und Demütigung der Bevölkerung. Vergewaltigung wird dabei systematisch als Kriegswaffe eingesetzt.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 14.12.2018 um 00:15 Uhr auf SWR.

14.12.2018
00:15
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1544742900
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Kongo
Alternative Ausstrahlungstermine:
14.12.2018 00:15 Uhr SR
14.12.2018 00:15 Uhr SWR