Mauerjahre - Leben im geteilten Berlin

Die Jahre 1982, 1983, 1984

1982 wurde in Westberlin SMOG-Alarm ausgerufen, der US-amerikanische Präsident Ronald Reagan besuchte Westberlin, der Ostberliner Pfarrer Rainer Eppelmann und der Dissident Robert Havemann veröffentlichten ihren "Berliner Appell" und forderten Abrüstung und Meinungsfreiheit in der DDR. André Herzberg, Sänger und Frontmann der Ostberliner Band "Pankow", erinnert sich an eine trostlose und monotone Arbeitswelt der Jugendlichen in der DDR. In West-Berlin fürchtet der Schlosser Erhard Bartels um seinen Arbeitsplatz bei einem der größten Arbeitgeber der Stadt, der AEG-Telefunken.


1982 wurde in Westberlin SMOG-Alarm ausgerufen, der US-amerikanische Präsident Ronald Reagan besuchte Westberlin, der Ostberliner Pfarrer Rainer Eppelmann und der Dissident Robert Havemann veröffentlichten ihren "Berliner Appell" und forderten Abrüstung und Meinungsfreiheit in der DDR. André Herzberg, Sänger und Frontmann der Ostberliner Band "Pankow", erinnert sich an eine trostlose und monotone Arbeitswelt der Jugendlichen in der DDR. In West-Berlin fürchtet der Schlosser Erhard Bartels um seinen Arbeitsplatz bei einem der größten Arbeitgeber der Stadt, der AEG-Telefunken.

1983 empfing DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker den Westberliner Regierenden Bürgermeister Richard von Weizsäcker, Transitreisende starben bei Grenzkontrollen, Udo Lindenberg trat im Ostberliner Palast der Republik auf und in beiden Teilen der Stadt demonstrierten tausende Menschen für Frieden und Abrüstung. Die Westberlinerin Eva Quistorp und die Ostberlinerin Jutta Seidel erinnern sich an die gegenseitige Unterstützung bei den Aktionen "Frauen für den Frieden" und an Demonstration der Westfrauen für die verhafteten Ostberlinerinnen Bärbel Bohley und Ulrike Poppe. Der Ostberliner Fotograf und Lindenberg-Fan Nikolaus Becker spricht von seinen Hoffnungen, beim Konzert des West-Rockers.

1984 übergab die DDR-Reichsbahn die S-Bahn im Westteil der Stadt an den Westberliner Senat, DDR-Grenzer bauten aus optischen Gründen Panzersperren an der Mauer ab und in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin harrten DDR-Bürger aus und hofften auf ihre Ausreise. Der damalige Regieassistent und spätere Spielleiter des neuen Friedrichstadtpalastes Jürgen Nass erinnert sich an die Eröffnung des Hauses im Herzen Ost-Berlins. Die 20-jährige Inge Albrecht aus Ost-Berlin erzählt von ihren Tagen in der Ständigen Vertretung und ihrer glücklichen Ausreise nach West-Berlin. Hans-Otto Bräutigam, damals Leiter der Ständigen Vertretung, erinnert sich ebenfalls an diese dramatischen Tage. Der 13. August 1961 ist ein Tag, der das Leben der Berliner veränderte und der nicht nur in den Geschichtsbüchern, sondern auch im Gedächtnis vieler Menschen ein Einschnitt geblieben ist. An diesem Tag wurde die Stadt geteilt: Westberlin wurde abgeriegelt und eingemauert, die Menschen im Osten der Stadt konnten nicht mehr in den Westen. Die Mauer steht für eine Teilung im doppelten Sinne: die der Stadt Berlin und die Deutschlands in zwei Staaten. Das Leben in Berlin wird 28 Jahre lang geprägt durch die Mauer. Die Lage in Berlin ist über Jahrzehnte nicht nur von nationalem, sondern von internationalem Interesse. Doch das Leben geht weiter in der geteilten Stadt - trotz Trennung, Kaltem Krieg und Konfrontation. Turbulent. Politisch. Bunt. Einfallsreich. Improvisiert. Mal Schauplatz der Weltpolitik und heftiger Auseinandersetzungen. Mal Biotop der Aussteiger und Andersdenkenden. Leben in Nischen voller Erfindungsreichtum. Keines der "Mauerjahre" in Berlin gleicht dem anderen. 1961 der Schock der Teilung, 1968 die Revolte der Studenten, 1973 die Weltfestspiele und viele andere Ereignisse prägen das Leben in Berlin. Mauertote und Militäraufmärsche, Kennedy und Chruschtschow, David Bowie und Wolf Biermann - zahllose Ereignisse und Namen sind untrennbar mit dem geteilten Berlin verbunden.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 14.12.2018 um 21:00 Uhr auf ARD alpha.