Echt

Alarm in Sachsen - Ein Vulkan erwacht

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Im Mai 2018 bebt die Erde im Vogtland. "Zunächst grollt es, dann rollt der Boden, dann gibt es einen harten Schlag", berichten Zeugen. Ein Anwohner vermutet eine Explosion, er alarmiert die Polizei. In Zwota bei Klingenthal wackeln die Häuser und das Geschirr klappert. Und das nicht zum ersten Mal im Vogtland. Alle paar Jahre lässt ein so genannter "Erdbeben-Schwarm" die Grenzregion wochenlang erzittern; zuletzt in den Herbstmonaten 2011, 2008 und 2000. "Echt" fragt: Was steckt dahinter?


Im Mai 2018 bebt die Erde im Vogtland. "Zunächst grollt es, dann rollt der Boden, dann gibt es einen harten Schlag", berichten Zeugen. Ein Anwohner vermutet eine Explosion, er alarmiert die Polizei. In Zwota bei Klingenthal wackeln die Häuser und das Geschirr klappert. Und das nicht zum ersten Mal im Vogtland. Alle paar Jahre lässt ein so genannter "Erdbeben-Schwarm" die Grenzregion wochenlang erzittern; zuletzt in den Herbstmonaten 2011, 2008 und 2000. "Echt" fragt: Was steckt dahinter?
Experten wie Torsten Dahm vom Deutschen Geo-Forschungszentrum Potsdam haben eine unglaubliche Vermutung: Die Schwarmbeben im Vogtland künden von einem Urzeit-Vulkan im Untergrund, der langsam wieder lebendig wird. "Wir registrieren eine zunehmende Aktivität", sagt der Erdbebenforscher: "Der aktuelle Erdbeben-Schwarm vom Frühjahr 2018 umfasste mehr als 1000 Beben. Wir glauben, dass wir einen erwachenden Vulkan beobachten."
"Echt"-Moderator Sven Voss begibt sich auf Spurensuche und entdeckt im tschechischen Franzensbad so genannte Mofetten. In einem kleinen Tümpel steigen hier pausenlos Gasblasen an die Wasseroberfläche. Bublák - auf deutsch "das Blubbernde" - nennen die Einheimischen das Wasserloch in einem Sumpfgebiet. In großen Mengen strömt hier Gas aus der Tiefe. Gas, das aus aktiven Magmablasen in etwa 30 Kilometern unter der Erdoberfläche stammt. Langzeitmessungen haben die höchsten Heliumgas-Werte nördlich der Alpen ergeben. "Solche Werte sind sonst nur von aktiven Vulkanen wie dem Ätna bekannt", so Karin Bräuer vom Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle.
Eins steht fest: Das aufsteigende Wasser kündet von einer gigantischen Naturgewalt. Kann es wirklich sein, dass dort unten - 30 Kilometer tief unter dem Vogtland - die Überreste eines Vulkans schlummern? Ein Vulkan, der vor rund 300.000 Jahren erloschen ist? Dann wäre es denkbar, dass dieser Vulkan das Grundwasser erhitzt. Das heiße Wasser steigt auf und zwängt sich in Gesteinsritzen, bis der Fels nachgibt - und die Erde bebt.
Wie gefährlich sind die Beben, das Gas und der schlummernde Vulkan wirklich? "Echt" klärt auf.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 12.12.2018 um 02:10 Uhr auf MDR.