Singvögel in Not

Bedrohte Lebensräume

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Immer mehr Singvögel sind weltweit vom Aussterben bedroht. ARTE beleuchtet mit Wissenschaftlern wie Biologen, Ornithologen und Ökologen die Gründe für den drastischen Rückgang der Bestände. Wie wirkt sich das Vogelsterben langfristig auf unser Ökosystem aus? In diesem Teil der Dokumentation führt die Forschungsreise in die Niederlande, nach Kanada, Costa Rica und in die Türkei.


Es existieren mehr als 5.000 Singvogelarten auf unserer Erde, doch immer mehr Singvögel sind vom Aussterben bedroht. In den nächsten 50 Jahren wird ihr Bestand um die Hälfte dezimiert sein. In China ordnete Mao Tsetung 1957 an, den Spatz auszurotten. Jeder Haussperling sollte zum Wohle der Landwirtschaft getötet werden. Er ging davon aus, dass dies die Ernteerträge erheblich steigern würde. Doch unmittelbar danach wurde das Land von einer gewaltigen Insektenplage heimgesucht. Dieses Beispiel hat gezeigt, wie riskant es ist, wenn bestimmte Vogelarten aussterben: Das Ökosystem gerät aus dem Gleichgewicht, die Tier- und Pflanzenwelt verändert sich drastisch. Denn Vögel sorgen für die Ausbreitung von Samen, bestäuben die Pflanzen mit Pollen und halten die Insektenpopulationen im Gleichgewicht.
Was ist die Ursache für den alarmierenden Rückgang der Singvögelbestände?
In den Niederlanden untersucht ein Forscherteam aus Leiden die Auswirkungen der Lärmverschmutzung durch Städte und Autos auf den Weidenlaubsänger. Das Ergebnis ihrer Studien zeigt, dass das Fortpflanzungsverhalten der Vögel durch den Lärm erheblich beeinträchtigt wird.
In Kanada, wo sich in den borealen Waldgebieten über sieben Milliarden Zugvögel einfinden, um sich fortzupflanzen, besteht ein ähnliches Problem. Ein Großteil der kanadischen Wälder, wichtiger Lebensraum etwa für den Kanadawaldsänger, wurde von der Rohöl- und Erdgasindustrie gerodet. Aufgrund des Lärms, der die Förderung der Rohstoffe mit sich bringt, können die Singvögel ihre Jungen nicht mehr aufziehen, da sie ihre Rufe schlicht nicht mehr hören. Der Rückgang der Sumpfschwalbe ist in Kanada ebenfalls zu beobachten. Ursache hierfür ist, dass aufgrund des Rapsanabaus großflächig Insektizide zum Einsatz kommen, so dass die Insektenfresser keine Nahrung mehr finden.
In Costa Rica wiederum sind Entwaldung und Kaffeeanbau Ursachen für die Dezimierung der Singvögel.
In der Osttürkei wirkt sich der Klimawandel auf die Singvögelpopulation aus. Aufgrund des Gletscherrückgangs trocknen die Feuchtgebiete aus. Der Lebensraum des Drosselrohrsängers ist akut bedroht.

In der zweiteiligen Dokumentation kommen Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern zu Wort, die sich alle für den Erhalt des Lebensraums der Singvögel einsetzen, den ihnen der Mensch zunehmend streitig macht.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 10.12.2018 um 11:30 Uhr auf arte.

10.12.2018
11:30
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Tiere, Wissenschaft/Forschung, Niederlande, Kanada, Costa Rica, Türkei, Umweltfragen/Klima
Alternative Ausstrahlungstermine:
02.05.2022 10:35 Uhr BR
09.10.2021 13:15 Uhr MDR
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