Die Welt der Ritter (3/3)
Die Letzten ihrer Art
Längst wäre er vergessen, hätte ihn nicht ein ganz und gar unritterlicher Satz berühmt gemacht: Götz von Berlichingen. Er gilt als Räuber, bestenfalls als Raubritter, der seinen Lebensunterhalt mehr schlecht als Recht durch Fehde, Überfälle und Lösegelderpressung bestritt. Und doch ist er einer der letzten echten Ritter. Er verhält sich gar nicht so viel anders als seine Standesgenossen in den Jahrhunderten zuvor, aber die Welt der Ritter hatte sich im 16. Jahrhundert verändert. Sein Handeln passt nicht in die neue Zeit und er wird immer wieder mit Strafen belegt.
Längst wäre er vergessen, hätte ihn nicht ein ganz und gar unritterlicher Satz berühmt gemacht: Götz von Berlichingen. Er gilt als Räuber, bestenfalls als Raubritter, der seinen Lebensunterhalt mehr schlecht als Recht durch Fehde, Überfälle und Lösegelderpressung bestritt. Und doch ist er einer der letzten echten Ritter. Er verhält sich gar nicht so viel anders als seine Standesgenossen in den Jahrhunderten zuvor, aber die Welt der Ritter hatte sich im 16. Jahrhundert verändert. Sein Handeln passt nicht in die neue Zeit und er wird immer wieder mit Strafen belegt. Auch Kaiser Maximilian, der sich selbst als "den letzten Ritter" bezeichnete, knüpfte ebenfalls an ritterliche Traditionen an - zumindest auf dem Hobbysektor.
Maximilian veranstaltete glanzvolle Turniere und versuchte sich sogar als Dichter von Ritterromanen, im Alltag jedoch war Maximilian kein mittelalterlicher Ritter mehr, sondern ein moderner Fürst. In der Kriegsführung setzte er auf ein Heer aus Landsknechten, denn Ritter von Stand waren ihm viel zu teuer und nicht effektiv genug. Außerdem begeisterte er sich sehr für moderne Technologie und entwarf sogar selbst Kanonen. Seine Kavallerie bestand längst nicht mehr nur aus Rittern. Wer ein guter Kämpfer war, durfte in der Reiterei bleiben, ansonsten ersetzten nicht adlige Berufskrieger den Ritter von Stand.
Ein halbes Jahrtausend beherrschten die Ritter das Kriegsgeschehen, aber mit Maximilian ging das Zeitalter der "Männer in Eisen" zu Ende. Götz beruft sich zwar noch auf die "alten ritterlichen Rechte und Pflichten seines Standes" und behauptet: "Wo immer Unrecht ist, nehme ich mich der Sache an." Tatsächlich verhalf er seinen Hintersassen zu Recht, trieb Buß- und Strafgelder ein und sorgte für Schadensersatz. Sogar mit der reichen Stadt Nürnberg, mit Bischöfen und Fürsten legte er sich an - natürlich immer gegen eine entsprechende Beteiligung. Was aus mittelalterlicher Sicht das Recht des Ritters war, wurde zu Beginn der Neuzeit zum kriminellen Delikt.
Maximilian dagegen war gewissermaßen der erste "Freizeitritter" der Geschichte und nahm damit alle modernen Ritter-Events und Onlinespiele vorweg. Tatsächlich waren seine Turniere vor allem eine großartige Show, ein sportliches Großereignis, das die Besucher aus ganz Europa anlockte. Und so ein "Ritter-Grand-Prix" des Mittelalters war mindestens genau so gefährlich, wie moderne Autorennen. Immer wieder stürzten sich Ritter bei diesem "Extremsport" zu Tode oder wurden von splitternden Lanzen verletzt.
Was im Detail passiert, wenn zwei Ritter aufeinander krachen, zeigt "Terra X" in einem spektakulären Experiment in einer Crashtest-Anlage. So mancher Helm, der eigentlich schützen sollte, führte im Turnier zum Genickbruch. Wer es sich leisten konnte, ließ eine Genickstütze an Helm und Panzer schrauben - auch eine Erfindung des Mittelalters. Film von Christan Feyerabend
Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 29.12.2018 um 02:15 Uhr auf PHOENIX.
07.06.2023 14:10 Uhr History
07.06.2023 07:05 Uhr History
15.01.2023 11:25 Uhr 3sat
01.11.2022 10:30 Uhr phoenix
15.11.2020 14:53 Uhr 3sat
11.07.2020 06:30 Uhr phoenix
20.01.2020 04:30 Uhr phoenix
19.01.2020 18:30 Uhr phoenix
19.01.2020 06:45 Uhr phoenix
18.01.2020 21:45 Uhr phoenix
29.12.2018 02:15 Uhr PHOENIX
28.12.2018 10:30 Uhr PHOENIX
19.05.2018 06:30 Uhr PHOENIX
04.04.2018 15:45 Uhr PHOENIX
03.04.2018 23:45 Uhr PHOENIX
29.06.2017 03:11 Uhr 3sat
28.06.2017 17:45 Uhr 3sat
17.06.2017 18:45 Uhr Phoenix