Begegnung mit den Meeresvölkern

Panama: Die Kuna - In Einheit mit Mutter Erde

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Marc Thiercelin, Segler mit Leib und Seele, ist kein Ozean der Welt fremd. Für die Reihe "Begegnung mit den Meeresvölkern" macht er sich auf den Weg zu 20 Völkern, die an Land wie auf dem Wasser gleichermaßen zu Hause sind. Marc Thiercelin teilt den Alltag mit Menschen, die wie er das Meer als ihren natürlichen Lebensraum begreifen.
Vor 400 Jahren verließ das indianische Volk der Kuna den Norden Kolumbiens auf der Flucht vor den anrückenden Konquistadoren. Auf einer Inselkette vor der Küste Panamas fanden sie eine neue Heimat. Notgedrungen wurde aus dem Landvolk ein Meeresvolk.


Der San-Blas-Archipel ist eine Koralleninselkette im Karibischen Meer vor der Küste Panamas. Jenseits der weißen Strände und des türkisblauen Wassers begegnet der leidenschaftliche Segler und Schiffbauer Marc Thiercelin den Kuna, einem Meeresvolk in gefährdetem Umfeld. Vor 400 Jahren flohen die indianischen Ureinwohner aus den Bergen Kolumbiens vor den Konquistadoren. Im Schutz der Wellen wurde der San-Blas-Archipel zu ihrem Zufluchtsort und verwandelte sie vom Land- zum Meeresvolk. Aber ihre Lebensgewohnheiten und ihre Kultur haben sich die Kuna erhalten.

Leo, einer der besten Fischer von Isla Tigre, nimmt Marc auf seinem Ulu mit, der traditionellen Piroge der Kuna. Auf dem schwankenden, vier bis fünf Meter langen Einbaum erkunden sie die Schätze des Archipels. In diesen schmalen Booten durch die Wellen zu pflügen, ist ein echter Balanceakt: Die Ulu haben weder Ruder noch Schwert, das Segel ist wie eine Patchwork-Decke aus Stoffstreifen zusammengeflickt und wird nur von einer einfachen Spiere gehalten.

Durch das Meer und die Berge isoliert, haben sich die Bewohner von Isla Tigre ihre ursprünglichen Lebensgewohnheiten und Traditionen bewahrt. Die Fischgründe der Bewohner von Isla Tigre liegen direkt vor der Haustür: Im warmen Wasser der Lagune, die geschützt vor den Winden zwischen Insel und Festland liegt, wimmelt es nur so von Fischen. Eine Nylonschnur und ein Haken genügen, um ausreichend Fische zu fangen, so dass keiner hungern muss.

Die Inseln beherbergen einen der letzten Primärwälder Zentralamerikas, den die Kuna das "Refugium der Geister" nennen. Doch seit einigen Jahren müssen sie sich einer beunruhigenden Realität stellen: dem steigenden Meeresspiegel. Der Bedrohung ihrer Inseln haben die Kuna nur noch ihre Solidarität und ihr altüberliefertes Wissen entgegenzusetzen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 08.12.2018 um 10:20 Uhr auf arte.