Make love (7)

Liebe machen kann man lernen - Sex statt Porno

Sexualität ist in unserer heutigen Zeit allgegenwärtig. Pornos sind nur einen Klick weit entfernt und zeigen uns, wie Sex anscheinend zu sein hat. "Es werden oft zwei Extreme dargestellt: Entweder mache ich beim Sex alles nur für mich oder ich kümmere mich nur um den Partner. Was bei beidem fehlt ist: Ich spüre und bin echt da, ich bin authentisch und erlebe was. Das liegt irgendwo dazwischen", meint Ann-Marlene Henning.


Sexualität ist in unserer heutigen Zeit allgegenwärtig. Pornos sind nur einen Klick weit entfernt und zeigen uns, wie Sex anscheinend zu sein hat. Britta (24) und Matthias (25) sind seit zwei Jahren ein Paar, gerade frisch zusammengezogen und wollen ihr Leben miteinander verbringen. Beim Sex verfallen sie jedoch immer wieder in das gleiche Muster und wollen Neues lernen, fernab der Pornoklischees. "Es werden oft zwei Extreme dargestellt: Entweder mache ich beim Sex alles nur für mich oder ich kümmere mich nur um den Partner. Was bei beidem fehlt ist: Ich spüre und bin echt da, ich bin authentisch und erlebe was. Das liegt irgendwo dazwischen", meint Ann-Marlene Henning.

Wie Sex jenseits der Porno-Turnübungen aussehen kann, demonstriert ein echtes Modellpaar. Es geht um echte Intimität und Kontakt zum Partner. "Dabei ist es auch gar nicht schlimm, wenn die Erregung erstmal abfällt. Wenn wir Neues ausprobieren, müssen neue Verbindungen im Gehirn angelegt werden. Deshalb ist es eine gute Idee, immer wieder zu üben, um dann beim Sex irgendwann mehr zu spüren", weiß Ann-Marlene Henning aus ihrer Praxiserfahrung.

Beim Friseurbesuch befragt sie die wartende Kundschaft, wie wichtig Selbstbefriedigung eigentlich für die eigene Sexualität ist. Ein älterer Mann hält sich nur zu gerne an die Empfehlungen seines Arztes: "Mein Urologe hat gesagt, einmal am Tag ist Pflicht. Das ist gut für die Prostata!" Eine Dame erinnert sich: "Als mein Partner gestorben war, war auch meine Sexualität gestorben. Doch irgendwann habe ich solche Lust auf Sex bekommen, ich dachte, ich muss mit dem Kopf durch die Wand. Da hab ich mit meiner Tochter gesprochen und die hat gesagt: 'Mama, kauf' dir einen Vibrator!'"

Und wie hat man sich in der prüden Nachkriegszeit darüber informiert, wie das mit dem Sex läuft? Die Landfrauen erzählen beim gemeinsamen Frühstück mit Ann-Marlene Henning, wie sie sich damals zu helfen wussten: "Ich war sowas von hinterm Mond. Wenn ich nicht auf dem Dorf aufgewachsen wäre, dann hätte ich bis 25 nicht gewusst, wie das geht. Aber man siehts ja in der Tierwelt." "Ich kann mich noch erinnern, als ich meine Mutter gefragt habe. Das war ihr so peinlich, ich dachte mir, ich frage nie wieder. Dann habe ich mich selbst aufgeklärt, mit einem Lexikon."

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 09.12.2018 um 01:15 Uhr auf MDR.

09.12.2018
01:15
Livestream
Audio-Format:stereo
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Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Sexualität, Psychologie, Menschen im Alltag
Alternative Ausstrahlungstermine:
09.12.2018 01:15 Uhr MDR