Re: Tradition oder Rassismus?
Die Niederländer und ihr "Schwarzer Peter"
Alle Jahre wieder Ärger im Advent: Der "Zwarte Piet" spaltet die multikulturellen Niederlande. Der schwarz geschminkte Nikolaus-Helfer ist Teil der traditionellen Umzüge in der Vorweihnachtszeit. Für Jessica de Abreu und ihre Mitstreiter ist das ein diskriminierendes Relikt aus der Kolonialzeit. Doch die meisten Holländer halten vehement an ihrer jahrhundertealten Kinderfigur fest.
Der "Zwarte Piet" ist für viele Niederländer Teil ihrer Kultur, für Dunkelhäutige jedoch häufig eine Erinnerung an die Sklaverei. Sie nutzen die "Sinterklaas-Paraden" für lautstarken Protest. Mit zornigen Traditionalisten gab es im letzten Jahr schon bei der Anreise Konfrontationen.
In Almelo besteht Martin Kroeskop stoisch auf dem "Zwarten Piet": "Mit einem gelben oder roten Piet gäbe es hier Bürgerkrieg", fürchtet der Organisator des Volksfestes. In Amsterdam und Utrecht ist der "Schwarze Peter" bereits abgeschafft - übrigens auf Empfehlung der Vereinten Nationen. Das war zu viel für Gerard Bloemink: nach 30 Jahren als schwarz angemalter Nikolaus-Helfer geht er kopfschüttelnd in den Ruhestand.
Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 14.12.2018 um 12:15 Uhr auf arte.