Reise durch Amerika

Die Mata Atlântica in Brasilien: Der andere Regenwald

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Der Sozialwissenschaftler, Autor, Fotograf und promovierte Philosoph David Yetman bereist in der neuen Staffel von "Reise durch Amerika" unter anderem Uruguay, Mexiko und Brasilien sowie die beiden Karibikinseln Trinidad und Tobago. Dabei führt er durch faszinierende Landschaften und stellt unbekannte Völker und Geschichten vor.
An der Südostküste Brasiliens erstreckte sich einst über 1.500 Kilometer einer der artenreichsten Wälder der Welt, die Mata Atlântica, der Atlantische Regenwald.


Einst war die gesamte Ostküste Brasiliens von dichtem Dschungel bedeckt, den Biologen als den vielfältigsten tropischen Regenwald ganz Amerikas einstufen: die Mata Atlântica. Auch Rio de Janeiros smaragdgrüne Kulisse ist Teil von ihr. Doch der Waldbestand ging um über 90 Prozent zurück. Vielen Brasilianern ist klargeworden, dass sie die verbleibenden zehn Prozent wie einen Schatz hüten müssen. Als die ersten Europäer hier ankamen, erstreckte sich die Mata Atlântica über tausend Meilen entlang der Küste. Der Atlantische Regenwald spielt in Brasilien eine wichtige Rolle. Rund 70 Prozent der Bevölkerung leben in ehemaligen Waldgebieten. Sämtliche Flüsse, die den Wasserbedarf der Großstädte wie São Paulo und Rio decken, kommen aus dem Regenwald. Die meisten Pflanzen im tropischen Regenwald breiten sich mit Hilfe von Säugetieren und Vögeln aus. Der Erhalt der noch vorhandenen Gebiete der Mata Atlântica ist inzwischen gesetzlich geregelt. Brasiliens Atlantischer Regenwald ist das vielleicht vielfältigste Ökosystem der Welt. Brasilianische Naturschützer und internationale Organisationen bemühen sich verzweifelt, die restlichen acht bis neun Prozent des Waldbestands zu erhalten. Aber das rapide Bevölkerungswachstum macht es der Regierung schwer, die Mata Atlântica zu schützen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 26.11.2018 um 06:40 Uhr auf arte.