Die Story im Ersten: Außer Kontrolle - das gefährliche Geschäft mit der Gesundheit

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

„Wir waren die Versuchskaninchen“, sagt Jürgen Thoma. Es war ein Versuch mit einem schlechten Ausgang. 2005 brauchte Thoma eine neue Hüfte. Ihm wurde ein neues Produkt angepriesen, eine „Innovation“, besser als alles, was bislang auf dem Markt sei. Doch diese Neuheit hat wohl Hunderten Menschen massive Leiden beschert. Bei den Prothesen kam es zu einem Metallabrieb. Viele Patienten erlitten deshalb eine Metall-Vergiftung, die Knochen wurden zerfressen.

„Wer hat das eigentlich getestet? Waren das Fachleute? Anscheinend nicht!“ Thomas Woska steht vor einem Rätsel. Er hat Jahre voller Schmerz hinter sich. Vor kurzem wurde ihm in einer aufwändigen Operation eine fehlerhafte Bandscheibenprothese aus seinem Rücken entfernt. Die Prothese hatte sich aufgelöst, Plastikteile haben sich im Rückenmarkskanal verteilt.

Immer mehr Menschen sterben oder erleiden Verletzungen aufgrund unsicherer Medizinprodukte wie Prothesen, Herzschrittmachern oder Brustimplantaten. Das zeigt eine umfassende internationale Recherche, an der NDR, WDR und “Süddeutsche Zeitung” beteiligt waren. Die Journalisten haben Daten aus mehr als 30 Ländern weltweit ausgewertet. Sie zeigen, dass in Deutschland dreimal so viele Vorfälle gemeldet werden wie vor zehn Jahren, in den USA sogar fünfmal so viele. Ähnlich sieht es in den meisten anderen Ländern aus.

Interne Unterlagen von Unternehmen und Ministerien, die die Journalisten ausgewertet haben, sowie viele Gespräche mit Branchenvertretern und Whistleblowern zeigen, dass immer wieder Nebenwirkungen verheimlicht werden.

An der weltweiten Recherche zu Medizinprodukten unter dem Titel „The Implant Files“ waren mehr als 250 Journalisten von knapp 60 verschiedenen Medien beteiligt: darunter BBC, Le Monde sowie unter anderem Medien aus Japan, Pakistan, Mexiko, Tunesien und vielen europäischen Ländern. Koordiniert wurde die Recherche vom ICIJ, dem Internationalen Konsortium Investigativer Journalisten.


An der weltweiten Recherche zu Medizinprodukten waren mehr als 250 Journalisten von knapp 60 verschiedenen Medien aus 36 Ländern beteiligt: darunter BBC, Le Monde sowie unter anderem Medien aus Japan, Pakistan, Mexiko und vielen europäischen Ländern.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 26.11.2018 um 20:15 Uhr auf Das Erste.

26.11.2018
20:15
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1543259700
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Gesundheit/Medizin
Alternative Ausstrahlungstermine:
27.11.2018 04:45 Uhr Das Erste
26.11.2018 20:15 Uhr Das Erste