NaturNah: Arbeiten auf der Weihnachtsbaum-Plantage

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Sven Bielfeldt ist Förster auf einer der größten Weihnachtsbaumplantagen des Nordens. Jedes Jahr im Herbst bekommen bis zu 80.000 Tannenbäume eine Markierung, die anzeigt, wann und an wen sie geliefert werden müssen. Mehrere Erntetrupps arbeiten sich durch die Hunderte Hektar großen Plantagen von Gut Sierhagen bei Neustadt in Holstein. Organisatorisch ein "Albtraum", denn wenn jetzt beim Fällen und Verpacken der Tannen etwas schiefgeht, ist die Arbeit von neun Jahren dahin. Denn wer glaubt, man müsse den Tannenbäumen nur beim Wachsen zusehen, hat sich gründlich getäuscht.


Sven Bielfeldt ist Förster auf einer der größten Weihnachtsbaumplantagen des Nordens. Er markiert die Bäume im Wald, die gefällt werden sollen, mit farbigen Bändern statt mit Farbdose. Jedes Jahr im Herbst bekommen bis zu 80.000 Tannenbäume eine Markierung, die anzeigt, wann und an wen sie geliefert werden müssen. Mehrere Erntetrupps arbeiten sich durch die Hunderte Hektar großen Plantagen von Gut Sierhagen bei Neustadt in Holstein. Organisatorisch ein "Albtraum", denn wenn jetzt beim Fällen und Verpacken der Tannen etwas schiefgeht, ist die Arbeit von neun Jahren dahin. Denn wer glaubt, man müsse den Tannenbäumen nur beim Wachsen zusehen, hat sich gründlich getäuscht.

Wenn die kleinen Tannenpflanzen geliefert werden, sind sie zwei Jahre alt und gerade einmal zehn Zentimeter hoch. Allerdings steckt jetzt schon in ihnen, ob sie einmal eine Edeltanne oder eher mickrig werden. Sven Bielfeldts Problem: Das kann man beim Kauf von Setzlingen nicht wirklich sehen, der ist quasi ein Lotteriespiel. Sie werden irgendwo im hinteren Kaukasus geerntet und selbst der Großhändler, der sie liefert, hat keine Ahnung, wo genau sie herkommen und welche Qualität sie haben. Dem Förster bleibt nichts anderes als abzuwarten, in drei bis vier Jahren erst wird sich zeigen, welche Qualität die Setzlinge haben. Und es wäre nicht das erste Mal, dass Bielfeldt komplette Plantagen abschreiben muss.

Das Einpflanzen der Setzlinge erfolgt maschinell. Bis zu 120.000 Stück werden jedes Jahr neu gepflanzt. Sind sie aber erst einmal im Boden angewachsen, ist der Rest Handarbeit. Bis zur Ernte in neun Jahren wird jeder Baum mehrmals von Hand beschnitten. Denn die Deutschen haben für ihren Weihnachtsbaum ein besonderes Schönheitsideal, das mit dem natürlichen Wuchs einer Tanne wenig zu tun hat. Er soll nicht zu hoch, schön dicht sein, keine zu lange Spitze und den typischen Dreieckswuchs haben. Natürlich wachsende Tannen sehen anders aus. In den ersten Jahren wachsen sie sehr langsam, aber ab dem fünften Jahr sehr schnell. Dann drohen sie dünn und unförmig zu werden.

Mit einer speziellen Zange gehen die Arbeiter von Baum zu Baum und kneifen in die Rinde des Stammes. Dadurch wird das Wachstum des Baumes gestört. Damit die oberen Zweige nicht zu lang werden, werden sie jedes Jahr an der ersten Knospe abgekipst. So wird jeder Baum in seiner Zeit auf der Plantage bis zu zehn Mal handbeschnitten. Bei über 1.000.000 Bäume schafft Bielfeldt das nur mit polnischen Leiharbeitern. Die sprechen zwar selten gut Deutsch, aber seine fest angestellten Forstarbeiter übernehmen die Vorarbeiterrolle. Anders könnte Bielfeldt die Qualität seiner Bäume nicht gewährleisten.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 29.11.2018 um 11:30 Uhr auf NDR.

29.11.2018
11:30
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Schlagwörter:Natur, Dokumentation/Reportage, Menschen im Alltag, Ausbildung/Beruf, Weihnachten
Alternative Ausstrahlungstermine:
23.12.2019 14:00 Uhr NDR
23.12.2019 14:00 Uhr Radio Bremen TV
29.11.2018 11:30 Uhr NDR
29.11.2018 11:30 Uhr Radio Bremen TV
27.11.2018 18:15 Uhr NDR
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