Re: Sklaverei in Italien

Yvans Kampf für Erntehelfer - Schwerpunkt: 70 Jahre Menschenrechte

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Yvan Sagnet hat der Sklavenarbeit in der italienischen Landwirtschaft den Kampf angesagt. Der gebürtige Kameruner stand früher selbst auf den Feldern und pflückte für wenige Euro Tomaten. Seitdem kämpft er für die Rechte der hunderttausend Arbeiter aus Afrika und Osteuropa und gegen die Caporale, die kriminellen Arbeitsvermittler, die die Arbeiter kontrollieren und die ihn immer wieder mit dem Tod bedrohen.


Yvan Sagnet nennt sie Sklaven: hunderttausende Erntearbeiter aus Afrika und Osteuropa auf Italiens Feldern. Ohne sie würde in Italien keine Tomate, keine Orange, keine Olive geerntet werden. Doch sie werden ausgenutzt, leben oft unter menschenunwürdigen Bedingungen, hausen in Ruinen und sogenannten Ghettos.

Im Jahr 2011 stand Yvan selbst auf den Feldern nahe der süditalienischen Kleinstadt Nardo und pflückte Tomaten. Vier Tage lang füllte er unter Schmerzen die 350 Kilo Kisten. Er verdiente 14 Euro am Tag. 10 musste er an den Caporale zahlen, für Transport, für Wasser. Caporale heißen die kriminellen Arbeitsvermittler, die die Männer kontrollieren und ausbeuten. Nach einem 14 Stunden Tag in der Hitze und unter Schlägen blieben Yvan nur 4 Euro.

Er organsierte einen Streik, den ersten der Erntearbeiter. Mit Erfolg. Seitdem kämpft er für ihre Rechte und gegen die Caporale, die ihn deswegen immer wieder mit dem Tod bedrohen. Trotzdem hat er nun "NoCap" gegründet, eine Organisation mit der er Produkte zertifizieren will, die unter ethisch korrekten Bedingungen hergestellt wurden. "Re:" begleitet Yvan Sagnet bei seinem Kampf. Vor 70 Jahren verabschiedete die UNO die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. In "Unantastbar - Der Kampf für Menschenrechte", fühlen Claus Kleber und Angela Andersen der Durchsetzung dieser Grundrechte auf den Zahn: In welchen Ländern wird die Schutzverantwortung der Vereinten Nationen missachtet? Auf einer Spurensuche rund um den Globus treffen die Autoren auf Aktivisten, Opfer und politische Entscheider.Seit 1948 stuft die Internationale Gemeinschaft Sklaverei als Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein. THEMA zeigt mit "Slaves - Auf den Spuren moderner Sklaverei", unter welchen Gräueltaten Menschen heute immer noch leiden: Zwangsarbeit, Folter und Ausbeutung von Kindern stehen auch 2018 in allen Kontinenten der Welt auf der Tagesordnung. In dem Film "Das Kongo Tribunal" dokumentiert der international gefeierte Regisseur Milo Rau den Kampf der Bürger gegen Kriegsverbrechen und Ausbeutung durch Konzerne. In der Demokratischen Republik Kongo vernachlässigt die UNO ihre Schutzverantwortung. In Eigenregie fordert ein ziviles Volkstribunal nach jahrzehntelanger Straflosigkeit Gerechtigkeit ein.Das Kulturmagazin "Metropolis" berichtet aus Warschau von dem dortigen Konfrontationskurs der national-konservativen Regierung mit den europäischen Werten. Außerdem begeben sich anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Menschenrechte die Kulturschaffenden Dmitry Glukhovsky und Kamila Shamsie in einem "Durch die Nacht mit"- Spezial auf die Suche nach den Grundwerten unserer Gesellschaft.Die werktägliche Reportage-Reihe "Re:" widmet sich von Montag, den 26. November bis Freitag, den 30. November dem Thema Menschenrechte und erzählt die Geschichte von Menschen, die sich in Europa für die Menschenrechte einsetzen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 27.11.2018 um 12:15 Uhr auf arte.

27.11.2018
12:15
Livestream
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Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Italien, Menschen im Alltag, Recht/Justiz, Geschichte
Alternative Ausstrahlungstermine:
27.11.2018 12:15 Uhr arte
26.11.2018 19:40 Uhr arte