Ein Samurai im Vatikan

Dokumentarfilm Frankreich 2017

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

In Sevilla lagert ein japanisches Pergament, das eine ungewöhnliche Geschichte erzählt: Anfang des 17. Jahrhunderts brachen der Samurai Hasekura Tsunenaga und der Franziskanermönch Luis Sotelo gemeinsam von Japan aus auf, um mit dem Papst und der spanischen Krone über die Eröffnung einer neuen Seestraße als Alternative zum Seeweg nach Indien zu verhandeln. Als sie die Segel Richtung Mexiko setzten, ahnten sie noch nicht, dass ihre Reise sieben Jahre dauern und bis in den Vatikan führen würde.


Warum tragen 600 Einwohner der südspanischen Kleinstadt Coria del Río den Familiennamen "Japón"? Es handelt sich um das Erbe einer ungewöhnlichen Expedition, die 400 Jahre zurückliegt: Im Oktober 1613 ging der Samurai Hasekura Tsunenaga im Auftrag des Herrschers Date Masamune im japanischen Sendai an Bord der Galeone "San Juan Bautista". Neben Händlern, Kriegern und spanischen Seeleuten schiffte auch der spanische Franziskanermönch Luis Sotelo ein, der fließend Japanisch sprach.

Die Gesandtschaft wollte vom spanischen König Philipp III. und von Papst Paul V. die Erlaubnis einholen, eine neue Seestraße neben der Gewürzroute nach Indien zu eröffnen; im Gegenzug sollten christliche Missionare nach Japan geschickt werden.

Bei seinem Aufbruch ahnte Hasekura Tsunenaga noch nicht, dass die Reise sieben Jahre dauern und ihn über die Weltmeere zu den mächtigsten Herrschern des Westens und der westlichen Kolonien führen sollte. Mit einem neuen Namen und vielleicht auch einer neuen Religion kehrte er in sein Heimatland Japan zurück, das sich unterdessen völlig gewandelt hatte. Wer war dieser japanische Samurai? Was ist über seine Beweggründe bekannt, und was über die tatsächlichen Hintergründe der Expedition?

Vier Jahrhunderte nach Tsunenaga besucht der Geschichtsprofessor Jésus San Bernardino von der Universität Sevilla Originalschauplätze und Archive, um die Hintergründe der langen Seereise aufzudecken. In Acapulco, Sevilla, Madrid und im Vatikan sucht er nach Berichten von Zeitgenossen, die den Mitgliedern der Gesandtschaft begegnet sind und Gegenstände oder Wissen mit ihnen ausgetauscht haben.

Die Doku-Fiktion zeichnet anhand von unveröffentlichtem Archivmaterial Tsunenagas Werdegang vom Samurai zum Weltbürger im Spannungsfeld wirtschaftlicher, politischer und religiöser Fragen nach. Schwerpunkt: Sieben Tage Japan
Einen ersten Überblick über "das Land der aufgehenden Sonne" geben die großartigen Luftaufnahmen in Xavier Lefebvres Doku-Reihe "Japan von oben". Gérard Depardieu unternimmt in einer fünfteiligen Reihe eine kulinarische und kulturelle Erkundungstour quer durch Japan. Auf eine lange Reise begab sich auch ein japanischer Samurai im Jahr 1613. Stéphane Bégoin erzählt in seinem historischen Doku-Drama "Ein Samurai im Vatikan" die Geschichte dieses Reisenden, dessen Ziel es war, den spanischen König in Madrid und den Papst in Rom zu treffen.

Ein weiteres Highlight ist Sidney Pollacks bildgewaltiger Thriller "Yakuza". In dem Kultfilm, entstanden nach der Drehbuchvorlage von Paul Schrader, legt sich Robert Mitchum, Privatdetektiv und ehemaliger Soldat der Militärpolizei, mit den Gangstern von Tokio an.

Frank Mirbach hat für die "360 ° Geo Reportage - Japan, Leben am Fuß des Vulkans" die Insel Iwojima besucht. Wissenschaftler erforschen den Supervulkan Iodake, der mehr als die Hälfte des kleinen Eilands einnimmt, vom Meer aus, um einen eventuellen Mega-Ausbruch vorhersagen zu können. Das letzte Mal ist das vor 7.300 Jahren passiert.

Japan wird immer wieder von solchen dramatischen Naturkatastrophen heimgesucht. In Erinnerung an das Erdbeben von Kobe im Jahr 1995 hat der Architekt Tadao Ando die beeindruckende Gartenanlage von Awaji Yumebutai gestaltet, deren Schönheit in der Reihe "Erstaunliche Gärten" zu bestaunen ist.

Auch "Tracks" ist mit einem Japan-Spezial mit von der Partie und stellt neben dem Klangkünstler Ryoji Ikeda den Manga-Zeichner Leiji Matsumoto vor, dessen Figur Captain Harlock weltberühmt geworden ist.

Einen festlichen Akzent setzt "Maestro" mit Beethovens Siebter Symphonie unter der Leitung von Seiji Ozawa. Außerdem widmet ARTE dem weltberühmten japanischen Dirigenten und Komponisten ein Porträt.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 15.09.2018 um 15:05 Uhr auf arte.

15.09.2018
15:05
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Japan, Geschichte
Alternative Ausstrahlungstermine:
12.05.2021 09:30 Uhr arte
26.03.2019 22:35 Uhr ORF 2
15.09.2018 15:05 Uhr arte
02.09.2018 14:05 Uhr arte
01.09.2018 20:15 Uhr arte