Marx und seine Erben

phoenix history

Quelle: Pressebild (tvdirekt)
Quelle: Pressebild (tvdirekt)

ca. 00:00, 03:00 & 14:00 Uhr: Karl Marx Der Deutsche Prophet Film von Christian Twente und Peter Hartl Er ist der wirkmächtigste deutsche Denker - und immer noch aktuell. Zum 200. Geburtstag von Karl Marx widmet das ZDF dem Weltgeist ein facettenreiches Porträt mit Mario Adorf in der Hauptrolle. Der weltbekannte Schauspieler verkörpert Marx auf dem Zenit seines Lebens, voller Widerspruchsgeist und Widersprüche, zwischen prophetischer Überzeugung und Angst vor dem Scheitern. Das Dokudrama ermöglicht eine spannende filmische Reise durch sein Leben und Werk. Welte


ndeuter mit Weitsicht Karl Marx ist einer der meistgelesenen und zugleich umstrittensten Autoren der Weltgeschichte. Im 20. Jahrhundert war mehr als ein Drittel der Menschheit Regimen ausgesetzt, die sich auf ihn beriefen - und zumeist scheiterten. Der Urheber selbst hat jeder Vereinnahmung listig vorgebeugt: "Was mich betrifft: Ich bin kein Marxist." Seine scharfsichtigen Analysen indes scheinen gerade in Zeiten epidemischer Finanz- und Wirtschaftskrisen aktueller denn je. Ausgehend von den wenig bekannten Reisen in Marx' letztem Lebensjahr nach Algier, Monte Carlo und Paris, zeigt das Dokudrama den weitsichtigen Weltendeuter in seinem ganzen Zwiespalt, beschrieben aus der Sicht seiner jüngsten Tochter Eleanor. Einen Gesellschaftsveränderer, der, von Krankheit und Verlusten zurückgeworfen, um seine Mission ringt, während seine Zeit schwindet und seine Ideen die Welt um ihn noch wenig kümmern. Ein hingebungsvoller Familienvater, der - auch als Folge seiner prekären Flüchtlingsexistenz - vier seiner sechs Kinder zu Grabe tragen muss. Ein Ehemann, der seine Frau innig liebt, weniger jedoch die eheliche Treue. Ein Fürsprecher des "geknechteten Proletariats", der einen großbürgerlichen Lebenswandel durchaus zu schätzen weiß - zumeist auf Kosten seines Freundes und Gönners Friedrich Engels. Politisch Getriebener und Prophet Rückblenden lassen das Leben eines politisch getriebenen Bildungsbürgers Revue passieren, das von Schicksalsschlägen und Verfolgung gezeichnet war, dennoch den Lauf der Geschichte beeinflusst hat - wenn auch erst nach seinem Tod und nicht immer im Sinne des Erfinders. Historiker, Finanzfachleute und Marx-Biografen wie Jürgen Neffe, Gareth Stedman Jones oder der französische Präsidentenberater Jacques Attali gehen auch der Frage nach, wie aussagekräftig die Weltbeschreibung des deutschen Propheten für das heutige Wirtschaftsgeschehen noch ist.
ca. 01:30, 04:30 & 15:30 Uhr: Die Heimatjahre Karl Marx Film von Alexander Wasner Karl Marx - Prophet oder Romantiker? Drei Lebensstationen im Südwesten waren prägend für Leben und Werk des politischen Philosophen. Trier - Die Geburtsstadt In Trier wächst Karl Marx auf. Die Familie wohnt direkt an der Porta Nigra. Marx ist der Enkel eines Rabbiners und Sohn eines aufstrebenden Advokaten. In seiner Geburtsstadt verlobt er sich später heimlich mit Jenny von Westphalen, die ihn zeitlebens und durch ganz Europa begleiten wird. Bad Kreuznach - Rückzugsort in der Krise Als seine Karriere als politischer Journalist in Köln zu Ende ist, zieht sich Karl Marx nach Bad Kreuznach zurück. Nach siebenjähriger Verlobungszeit will er endlich Jenny heiraten. Ganz nebenbei eröffnete sich ihm in der Kurstadt an der Nahe eine Studienmöglichkeit in der Schulbibliothek des Gymnasiums. Die Lektüre und die Manuskripte der Kreuznacher Zeit prägen die künftigen Jahre entscheidend und sind eine wesentliche Vorbereitung für das Kommunistische Manifest. Zur Kur im Weinort Karl Marx wird z um Revolutionär, lernt Friedrich Engels kennen, der ihm immer wieder aus finanziellen Klemmen helfen muss. Marx lebt in Paris, Brüssel, London, schreibt eines seiner Hauptwerke: "Das Kapital". Nach Deutschland kehrt er nur noch einmal zurück. An einem Leberleiden erkrankt, begibt er sich 1877 nach Bad Neuenahr-Ahrweiler zur Kur. Schwieriges Andenken Mit dem Gedenken an den streitbaren Philosophen tut man sich vor Ort lange schwer. 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs polarisieren seine Ideen noch immer. Das Marx-Denkmal in Trier, ein Geschenk der chinesischen Regierung für die Feierlichkeiten anlässlich des 200. Geburtstags, sorgt noch immer für Kontroversen. Doch die Stadt widmet ihrem streitbaren Sohn eine große Ausstellung in drei Museen zu Gedanken und Stationen seines Lebens.
In "phoenix history" erinnern wir an herausragende historische Ereignisse und Entwicklungen, mit deren Vermittlung und Einordnung phoenix einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung leistet. Von der Antike bis zur aktuellen Zeitgeschichte spannt sich der Erinnerungsbogen. Auf diesen historischen Zeitreisen zeigen wir klassische Dokumentationen, Reportagen im Stil einer historischen Spurensuche bis hin zu großen zeitgeschichtlichen Doku-Dramen. Mit dieser Vielfalt der Formen wollen wir komplexe Themen besser verständlich machen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 26.09.2018 um 03:00 Uhr auf Phoenix.