phoenix history
Die Deutschen - Wallenstein und der Krieg
Kaiser, Könige, Päpste und Reformanten - sie alle haben die deutsche Geschichte geprägt. "phoenix history" beleuchtet in "Die Deutschen" zentrale Figuren der deutschen Geschichte und klärt unter anderem, weshalb gerade ein Franzose großen Einfluss darauf hatte.
Der Friede zwischen den Konfessionen blieb brüchig. Weiterhin stritten Protestanten und Katholiken um die politische und religiöse Vorherrschaft im Reich und in Europa. Durch den Prager Fenstersturz 1618 eskalierte der Konflikt. Er mündete in einem der schrecklichsten aller Kriege auf deutschem Boden: Der Dreißigjährige Krieg dezimierte die Bevölkerung, verwüstete das Land und machte Deutschland zum europäischen Schlachtfeld. Ferdinand II., machtbewusster Vertreter der Gegenreformation und habsburgische Herrschaftsansprüche auf dem Kaiserthron, wollte in letzter Minute das Rad der Geschichte zurückdrehen, das hieß, die Macht des Kaisers gegenüber den Fürsten stärken und den Protestantismus gewaltsam eindämmen. Das dazu notwendige Heer beschaffte ihm der böhmische Landedelmann und Kriegsorganisator Albrecht von Wallenstein. Unter seinem Kommando wurde die kaiserlich-katholische Herrschaft wieder bis an die norddeutschen Meere vorgeschoben, bis Schweden auf der Seite der Protestanten eingriff - ein entscheidender Wendepunkt.
Die Truppen Gustavs II. Adolf drangen bis in den Süden Deutschlands vor. Der Generalissimus gelangte in Anbetracht der Eskalation zu der Einsicht, dass sich der Krieg als Geschäft nicht mehr lohnt und dass nur ein Ausgleich zwischen den Mächten und den Konfessionen dem Gemetzel ein Ende setzen konnte. Man warf ihm Verrat vor. 1634 wurde er ermordet.
Bereits ein Jahr später kam es in Prag zu einem vom Kaiser und von den Fürsten ausgehandelten Frieden "für das geliebte Vaterland der hochedlen Teutschen Nation". In einer nationalen Aufwallung beschlossen die deutschen Fürsten, Protestanten und Katholiken, nie wieder gegeneinander zu kämpfen. Doch einmal mehr zeigte sich, dass ein deutscher Alleingang von den Mächten in Europa nicht hingenommen wurde. Die Franzosen sahen das Gleichgewicht in Gefahr, wollten die mächtigen Habsburger, von denen sie sich umklammert fühlten, schwächen und ihren eigenen Einfluss auf die Mitte Europas sichern. Das Gemetzel dauerte noch weitere 13 Jahre, bis ein europäischer Kongress endlich Frieden stiften sollte. Im Westfälischen Frieden 1648 strebten die Unterzeichner eine Balance in der Mitte Europas an, um die machtpolitischen und religiösen Gegensätze auszugleichen. Die konfessionelle und vielfältige territoriale Teilung Deutschlands wurde festgeschrieben. Am Ende war das deutsche Kaisertum geschwächt, die Stellung der Fürsten gestärkt, der Einfluss der Nachbarn gesichert. All das war der Preis für den ersehnten europäischen Frieden, der zwar nicht künftige Kriege, aber ein "fundamentalistisches" Inferno wie in den Jahren zuvor verhindern konnte. Es war ein Schritt hin zum modernen Völkerrecht.
Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 24.07.2018 um 13:15 Uhr auf PHOENIX.
12.05.2024 14:00 Uhr phoenix
12.05.2024 00:00 Uhr phoenix
11.05.2024 10:00 Uhr phoenix
28.04.2024 00:00 Uhr phoenix
21.04.2024 00:00 Uhr phoenix
17.04.2024 02:15 Uhr phoenix
13.04.2024 10:00 Uhr phoenix
10.04.2024 02:15 Uhr phoenix
07.04.2024 14:00 Uhr phoenix
07.04.2024 00:00 Uhr phoenix
03.04.2024 02:00 Uhr phoenix
02.04.2024 16:00 Uhr phoenix
31.03.2024 14:00 Uhr phoenix
31.03.2024 00:00 Uhr phoenix
27.03.2024 16:00 Uhr phoenix
27.03.2024 03:00 Uhr phoenix
24.03.2024 14:00 Uhr phoenix
24.03.2024 01:00 Uhr phoenix
23.03.2024 10:00 Uhr phoenix
20.03.2024 03:15 Uhr phoenix