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Tunesien

Am 6. Mai finden in Tunesien Kommunalwahlen statt - ein wichtiger Stimmungstest eineinhalb Jahre vor den Präsidentschaftswahlen im Dezember 2019. Auf den ersten Blick scheint Tunesien das einzige Land, das den arabischen Frühling und sogar die blutigen Attentate überstanden hat, ohne ins Chaos abzugleiten. Im Gegenteil: Tunesien gilt als Musterland, das den Wandel zur Demokratie geschafft hat. Doch unter der Oberfläche brodelt es. Die Wirtschaft kommt einfach nicht in Gang. Die Arbeitslosigkeit vor allem bei den Jugendlichen, der Mehrheit der Bevölkerung, ist extrem hoch.


Beunruhigend ist vor allem die wieder stark anwachsende Zahl der Flüchtlinge, die ihr Heil in Europa suchen. 2016 waren es knapp 1000, 2017 schon fast 8000.
Neuer "Hotspot" für die Flucht mit dem Boot ist die Insel Kerkennah. Von dort sind es "nur" 40 Kilometer bis zur italienischen Insel Lampedusa. ZDF-Korrespondentin Christel Haas und ihr Team treffen dort Jugendliche, die fliehen wollen, und Schlepper, die Fluchtwillige übers Meer schicken, und Eltern von Jugendlichen, die im Meer ertrunken sind. Die tunesische Regierung will gegensteuern - mit Hilfe der Deutschen. In Tunis wurde im März 2017 das deutsch-tunesische Zentrum für Jobs, Migration und Reintegration eröffnet. Es soll Fachkräfte nach Deutschland vermitteln, aber auch Perspektiven im eigenen Land schaffen. Kann diese Zusammenarbeit das Problem eindämmen? Ein Stimmungsbild von Tunesien vor den Wahlen zwischen Tunis und Sfax.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 30.06.2018 um 00:30 Uhr auf PHOENIX.