Re: Die alternative Fußball-WM

Kicken für die Unabhängigkeit

Wenn Trainer Beslan Adschindschal seine Fußballer über das Feld jagt, dann nicht, um sie nach Moskau zur WM zu schicken. Und doch soll sein abchasisches Team um den Weltmeistertitel kämpfen: bei der CONIFA-Weltfußballmeisterschaft in London. Von Abchasien bis Nordzypern spielen hier nicht anerkannte Staaten, autonome Gebiete und Minderheiten um den WM-Titel. Und Abchasien ist Titelverteidiger. Sascha Düerkop ist Generalsekretär der CONIFA. Die WM in London soll der Höhepunkt seiner Karriere werden. Doch Georgien scheint die Teilnahme Abchasiens verhindern zu wollen, und in London sind Proteste geplant.


Wenn Trainer Beslan Adschindschal seine Fußballer über das Feld jagt, dann nicht, um sie nach Moskau zur WM zu schicken. Er ist Trainer des Fußballvereins "FK Dynamo Suchumi". Das soll in London um den Weltmeistertitel kämpfen: bei der CONIFA-Weltfußballmeisterschaft. Von Abchasien bis Nordzypern spielen hier nicht anerkannte Staaten, autonome Gebiete sowie Minderheiten um den WM-Titel. Und Abchasien ist 2016 CONIFA-Weltmeister geworden - und das zu Hause. Das hat den Nationalstolz der autonomen Republik wachsen lassen. Ganz zum Verdruss Georgiens. Denn völkerrechtlich ist Abchasien ein Teil von Georgien. Nur fünf souveräne Staaten haben die Republik anerkannt. Mitglied in der FIFA zu werden, ist für Abchasien somit nicht möglich.
Um völkerrechtlich nicht anerkannten Gebiete wie Abchasien eine Alternative zur FIFA zu bieten, wird der Fußball-Dachverband CONIFA 2013 gegründet. Der deutsche Sascha Düerkop ist von Anfang an dabei und Generalsekretär. Das Turnier 2018 in London soll der Höhepunkt seiner Kariere werden. Doch noch ist nicht sicher, ob der Titelverteidiger Abchasien in London spielen wird. Immer wieder versucht Georgien zu verhindern, dass die abtrünnige Region an der CONIFA teilnimmt, um sich dort der Welt als eigenständige Republik zu präsentieren. 2014 hat es geklappt. Die Sportler bekamen kein Einreisevisum nach Ungarn. Georgien hat Druck ausgeübt. Auch Kritiker werfen der der CONIFA vor, sie fördere Separatismus. Und so ist der diesjährige Wettbewerb nicht frei von politischen Auseinandersetzungen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 12.07.2018 um 19:40 Uhr auf arte.

12.07.2018
19:40
Livestream
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Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Fußball, Menschen im Alltag
Alternative Ausstrahlungstermine:
13.07.2018 12:15 Uhr arte
12.07.2018 19:40 Uhr arte