Magische Gärten
Bagh-e Fin
Mitten in der Wüste, 250 Kilometer von Teheran entfernt, liegt die Stadt Kaschan. Ende des 16. Jahrhunderts ließ Schah Abbas I. rund um seinen Palast eine Grünanlage nach dem im Koran beschriebenen Paradies anlegen. Der Fin-Garten liegt im Süden der Stadt und ist der älteste erhaltene persische Garten; er diente als Modell für zahlreiche Parks in muslimischen Ländern. 2011 nahm die UNESCO diesen historisch wertvollen Ort in die Liste ihres Weltkulturerbes auf.
Die Stadt Kaschan liegt inmitten einer Wüstenlandschaft. Der Bagh-e Fin im Süden der Stadt ist eine Oase: wie eine Fata Morgana aus Wasser und Grünflächen. Die Safawiden, eine Herrscherdynastie aus der Türkei, regierten vom 16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts über den Iran. Sie führten die Schia als Staatsreligion im Land ein. Schah Abbas I. ordnete 1587 den Bau von Bagh-e Fin rund um seine Residenz an. Er wünschte sich eine Anlage nach dem Vorbild der im Koran beschriebenen Gärten: eine Allegorie des Paradieses. Das heilige Buch des Islams erwähnt vor allem die vier Flüsse aus Wasser, Milch, Wein und Honig. Ihnen nachempfunden sind die Wasserläufe, die den Fin-Garten heute in vier getrennte Rechtecke unterteilen.
Die zwei Hektar große Fläche des Gartens ist von Außenmauern umgeben. Der Garten umfasst einen zentralen Pavillon, der an der Kreuzung der beiden Hauptachsen errichtet wurde. Eine weitere Achse im Südwesten des Gartens führt zu einer Quelle. Bewässerungs- und Erfrischungskanäle, Becken und Springbrunnen verlaufen entlang der Achsen und Hauptalleen. Wasser fließt rings um den Garten und unterteilt ihn in eine Vielzahl von kleinen Parzellen, die bis heute von mehrere Jahrhunderte alten Zypressen gesäumt werden. Im Bagh-e Fin ist überall Wasser. Es ist für alle da, sehr einladend und nicht nur zur Zier. Die Besucher dürfen die Füße darin baden, damit spielen, seine Frische genießen und seiner Musik lauschen. Sie können an den Kanälen entlang spazieren und dem Plätschern des Wassers zuhören oder darüberspringen. Auch die schattigen Alleen des Fin-Gartens, die von Wasserläufen gesäumt werden, sind ein Hort der Kühle und locken viele Besucher an. Der Landschaftsarchitekt Jean-Philippe Teyssier führt durch die schönsten Gärten Frankreichs und zahlreicher europäischer Länder. Aus seinen Begegnungen mit Menschen, die sich leidenschaftlich der Gartenpflege widmen, ergibt sich ein Bild vom Wesen der Gartenkunst. Die Dokumentationsreihe zeigt, wie die Gärtner dachten, wie sie pflanzten und wie ihre Anlagen im Laufe der Jahrhunderte erhalten wurden. All diese außergewöhnlichen Orte erzählen Geschichten von Leidenschaften und Reisen, von Farben und Formen.
Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 21.05.2018 um 17:15 Uhr auf arte.
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