Re: Englands Streit um Eichhörnchen

Verdrängen die Grauen die Roten?

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die roten Eichhörnchen Großbritanniens sind gefährdet, vor allem durch ihre nahen Verwandten, die Grauhörnchen. Um die kleinen Roten zu schützen, hat der Staat die großen Grauen offiziell zum Abschuss freigegeben. Es ist ein Dilemma: Darf man massenhaft Tiere töten, um den Bestand einer anderen Tierart zu bewahren?


Die roten Eichhörnchen Großbritanniens sind bedroht. Bald könnte es auf der britischen Insel keine mehr geben, fürchten viele. Richard Thomson, Wildhüter auf dem schottischen Gut Kinmount Estate, will da nicht tatenlos zusehen: "Es wäre geradezu eine Sünde", sagt er, "die roten Eichhörnchen gehören einfach in die britische Landschaft. Und Schottland ist so ziemlich die letzte Zuflucht für sie." Bedroht werden die roten Hörnchen vor allem durch einen nahen Verwandten, eingeschleppt aus Nordamerika: das Grauhörnchen.

Es ist größer, vermehrt sich stärker und hat die roten Hörnchen im Süden der britischen Insel bereits weitgehend verdrängt. Nun sind die Grauhörnchen ganz offiziell zum Abschuss freigegeben. Doch dagegen regt sich Widerstand: Tierschützer demonstrieren, haben über 100.000 Unterschriften gesammelt mit der Forderung, das massenhafte Töten der Grauhörnchen zu beenden.

Die Londoner Tierschützerin Natalia Doran protestiert nicht nur, sie bietet praktische Überlebenshilfe für alleingelassene Grauhörnchen-Kinder. Sie zieht sie mit der Flasche auf, bis sie alt genug sind, ausgewildert zu werden: "Wir sollten uns klarmachen, dass das fühlende Wesen sind", sagt Natalia, "Die roten Eichhörnchen mit sanften Methoden zu schützen zu versuchen, ist ja in Ordnung. Aber wenn ihr Schutz durch das massenhafte Töten, durch andauernde Grausamkeit an Tieren einer anderen Art geschieht, dann wird das unmoralisch." Es ist ein Dilemma: Darf man massenhaft Tiere töten, um den Bestand einer anderen Art zu bewahren? Die Reportage-Reihe auf ARTE erzählt Geschichten von Menschen - authentisch und ganz nah dran. Es sind Geschichten, die hinter den Schlagzeilen stecken, die berühren, erstaunen und zum Nachdenken anregen. In 30 Minuten zu einem aktuellen Thema zeigt jede Reportage eine Facette Europas, begegnet spannenden Menschen und taucht in andere Lebenswelten ein. "Re:" macht damit Europa in seiner Vielfalt erlebbar und begreifbar. Immer montags bis freitags um 19.40 Uhr und jederzeit im Netz.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 21.05.2018 um 12:15 Uhr auf arte.

21.05.2018
12:15
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1526897700
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Tiere, Umweltfragen/Klima, Großbritannien, Natur
Alternative Ausstrahlungstermine:
02.05.2019 12:15 Uhr arte
01.05.2019 19:40 Uhr arte
21.05.2018 12:15 Uhr arte
18.05.2018 19:40 Uhr arte