Kunst im Reich der Mitte

Ost trifft West

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die Folge "Ost trifft West" beschreibt die Einflüsse des Westens auf die chinesische Kunst und wie dieser Austausch auch China selbst verändert hat. Das reicht von den Einflüssen, die der italienische Jesuit Giuseppe Castiglione im 18. Jahrhundert als Künstler in China auslöste, über die koloniale Krisenzeit und den Sozialistischen Realismus bis zum jüngsten Erfolg chinesischer Künstler wie Xu Bing, Ai Weiwei und Cai Guo-Qiang auf dem internationalen Markt.


Mit dem italienischen Jesuiten und Maler Giuseppe Castiglione begann ein Austausch mit der westlichen Welt, der die Kunst Chinas und auch das Land selbst für immer verändern sollte. Castiglione kam im 18. Jahrhundert als Missionar, wurde ein Vertrauter des Kaisers Qianlong und machte die westliche Malerei in China bekannt. In seinen eigenen Arbeiten verband er chinesische Tradition mit europäischen Elementen wie der Zentralperspektive oder der realistischen Behandlung von Licht und Schatten und eröffnete so der chinesischen Kunst neue Ausdrucksformen.

Das 19. Jahrhundert war geprägt von politischen Rückschlägen, zwei verlorenen Opiumkriegen gegen Großbritannien und massiven sozialen Spannungen, auf die auch die Kunst reagierte: ein an Delacroix orientiertes Gemälde von Xu Beihong, der im frühen 20. Jahrhundert in Paris Kunst studierte, zeigt einen der zahlreichen gescheiterten Aufstände. Es wird heute von seinem Sohn Xu Qingping aufbewahrt, der das Gemälde der Kamera präsentiert.

Mit dem Sieg Mao Zedongs begann der Sozialistische Realismus in der chinesischen Kunst. Fortan musste sie der Politik dienen - auf den Bildern wurden auch Berge und Flüsse so rot wie Maos Bibel. Aber es begann auch eine Zeit, in der viele ältere Gemälde und Schriften zerstört wurden, die kulturelle Vergangenheit zählte nichts mehr. Gegen Ende der 1970er Jahre begann eine Rückbesinnung auf dieses Erbe, unterstützt auch durch sensationelle Funde wie den der Terrakotta-Armee.

In den 80er Jahren dann entstand in Peking in den verlassenen Fabrikräumen der sogenannten 798 Art Zone ein neues Herz der Avantgarde-Kunst Chinas. Einer ihrer Stars: Xu Bing und seine monumentale Installation "Book from the Sky" (1987-1991), mit der er weltberühmt wurde. Auch die Werke des im Westen erfolgreichen Ai Weiwei werden gezeigt sowie die von jüngeren Künstlern, die sich aufmachen, mit ihren Werken den Weltmarkt zu erobern. Chinas Einfluss ist heute überall auf der Welt zu spüren. Wie manches andere ist dabei die chinesische Kunst oft rätselhaft geblieben. Die bahnbrechende Reihe "Kunst im Reich der Mitte" nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch ein Land voll atemberaubender Schönheit und zeigt Kunstwerke aus mehr als 4.000 Jahren, von den Ritualgräbern in Sichuan und der Terrakotta-Armee bis zu den Künstlern des 21. Jahrhunderts. Die großen Kunstwerke spiegeln die Entwicklung der chinesischen Gesellschaft von damals bis heute und werden zum Schlüssel für das Verständnis der Entwicklung des riesigen "Reichs der Mitte".

Dokumentationsreihe Deutschland / Großbritannien / China 2013


Regie: Mike Christie
Regie: Jill Marshall

Darsteller: Mike Christie
Darsteller: Jill Marshall

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 25.02.2018 um 05:05 Uhr auf arte.

25.02.2018
05:05
Livestream
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Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, China, Kunst, Geschichte
Alternative Ausstrahlungstermine:
25.02.2018 05:05 Uhr arte
18.02.2018 05:05 Uhr arte