Brüchige Schönheit

Felsstürze in der Sächsischen Schweiz

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Felsstürze, Abbrüche und sogenannte Massenbewegungen sind keine seltenen Ereignisse in der Sächsischen Schweiz. Doch erst, wenn es an bekannten und gut besuchten Plätzen passiert oder Menschen betroffen sind, rückt diese latente Gefahr der Natur ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Als im Februar 2017 der vordere Teil der berühmten Basteiaussicht nach vergeblichen Sanierungsversuchen endgültig gesperrt werden musste, war das Thema Felsstürze wieder in aller Munde.


"Es krachte plötzlich, eine riesige Staubwolke hinter uns. Ich sah noch wie die Bäume abknickten. Wir hatten wahnsinniges Glück oder einen Schutzengel." So schildert der Dresdner Schauspieler und Kabarettist Tom Pauls, was er vor gut einem Jahr in der Sächsischen Schweiz erlebte. Es war ein Neujahrsspaziergang am ersten Januarsonntag 2016. Tom Pauls war mit seiner Frau unterhalb des Rauensteins unterwegs, als ein 30 Kubikmeter großer Felsbrocken kurz hinter dem Ehepaar herabstürzte.

Felsstürze, Abbrüche und sogenannte Massenbewegungen sind keine seltenen Ereignisse in der Sächsischen Schweiz. Doch erst, wenn es an bekannten und gut besuchten Plätzen passiert oder Menschen betroffen sind, rückt diese latente Gefahr der Natur ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Als im Februar 2017 der vordere Teil der berühmten Basteiaussicht nach vergeblichen Sanierungsversuchen endgültig gesperrt werden musste, war das Thema Felsstürze wieder in aller Munde.

Was ist die Ursache für solche Ereignisse? Wo sind besonders gefährdete Bereiche? Was kann getan werden, um die Felsen zu stabilisieren? Die Barbarine ist der bekannteste freistehende Felsen im Elbsandsteingebirge. Die 42 m hohe Felsnadel bereitete schon in den 40er Jahren Probleme. Immer wieder wurde der Sandstein mit Stahlseilen und Beton stabilisiert.

In Nationalparks heißt das oberste Gebot immer "Die Natur muss Natur bleiben". Wie funktioniert das in einem bewohnten und touristisch genutzten Gebiet? Muss man den Menschen vor der Natur schützen oder die Natur vor den Menschen? Wie wird das in anderen Nationalparks mit ähnlichem Touristenansturm gehandhabt?

Absperrungen nutzen wenig. Diese Erfahrungen haben die Verantwortlichen auf Rügen im Nationalpark Jasmund gemacht. Selbst nach tödlichen Unfällen bleiben gefährliche Strandabschnitte und Küstenwege begehbar. Dr. Ingolf Stodian vom Nationalpark Jasmund begründet das so: "Wir weisen auf die Gefahren nur mit Schildern hin. Denn wir haben die Erfahrung gemacht, dass Absperrungen die Leute erst recht anziehen. Sie wollen wissen, was ihnen da vorenthalten wird und klettern einfach drüber."

Wie gefährlich ist die Natur und wie weit gehen die Menschen, um diese Gefahren zu beherrschen? "Exakt - Die Story" fragt nach bei Anwohnern, Nationalparkhütern, Bergsteigern, Geologen und Tourismusexperten. Film von Katrin Claußner

Aus der Reihe "Exakt - Die Story"

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 24.01.2018 um 20:45 Uhr auf MDR.

24.01.2018
20:45
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1516823100
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Natur
Alternative Ausstrahlungstermine:
31.10.2018 23:55 Uhr 3sat
25.01.2018 02:20 Uhr MDR
24.01.2018 20:45 Uhr MDR
18.05.2017 02:30 Uhr MDR