Tiere im Fokus

Die Stadtfüchse von London

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

London ist nicht nur das Revier einer Meute gieriger Broker, sondern auch ein angestammtes Gebiet der Rotfüchse. Laut einer Studie von Professor Stephen Harris von der Universität Bristol - der einzigen zu diesem Phänomen - leben in Großbritannien schätzungsweise 33.000 "Stadtfüchse", davon 10.000 in der Hauptstadt. Marie Schneider und Guillaume Mazille gehen diesen Füchsen heute mit der Kamera auf die Spur.


Mit 10.000 Füchsen weist London den höchsten Fuchsbestand Europas auf. Meister Reineke hat sich an das neue Ökosystem angepasst: Er bettelt hinter den Fastfood-Restaurants, macht in den Parks Jagd auf Eichhörnchen und läuft zwischen den Stoßstangen der Autos Slalom. Wildtiere, die durch die Stadt streifen, das gibt tolle Fotos! Guillaume, Marie und ihre kleine Tochter Muse fahren in einem alten VW-Campingbus durch London, um die Menschen zu treffen, die das Verhalten der Stadtfüchse erforschen.
Sie fotografieren mit Fernauslöser, damit der Fuchs möglichst nah an die Kamera herankommt. Um die Großstadtkulisse und den Müll, den die Füchse fressen, einzufangen, fotografieren sie mit einem 20mm-Superweitwinkelobjektiv. Terry Woods, der sich für den Schutz der Tiere einsetzt, hilft den beiden Tierfotografen bei der Motivsuche: Er liebt Tiere und kümmert sich seit über 20 Jahren um die Füchse in der Stadt.
Mit den riesigen Parks, den vielen Vorgärten und Bergen von Müllsäcken auf den Gehwegen ist London ein wahres Paradies für Füchse. Seit den frühen 30er Jahren hat sich die Hauptstadt immer mehr auf angestammtem Fuchsgebiet breit gemacht. Der Mensch ist in den Lebensraum der Füchse eingedrungen, nicht umgekehrt.
In der Stadt wird ein Fuchs im Schnitt zwei Jahre alt, in der Natur mehr als zehn. 60 Prozent der verendeten Tiere gehen auf Kosten der Autofahrer. In der Klinik des Fox Project, einem Krankenhaus speziell für Füchse, erfahren Guillaume und Marie, dass rund 700 verletzte Füchse pro Jahr behandelt werden müssen. Marie Schneider und Guillaume Mazille haben eines gemeinsam: Wilde Tiere zu fotografieren ist ihre Leidenschaft, ihr Beruf, ihr Leben. Dafür reisen die beiden Tierfotografen um die ganze Welt. Auf ihren Reisen immer mit dabei: ihre kleine Tochter Muse. Keine Mühe ist ihnen dabei zu groß, um die schönsten Aufnahmen aus dem Tierleben mit der Kamera einzufangen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 23.01.2018 um 06:40 Uhr auf arte.