Re: Sex an der Grenze
Käufliche Liebe in La Jonquera
Nordspanien verkommt zum Puff Frankreichs. Seit Jahren ist vor allem das kleine Grenzdorf La Jonquera von dieser Art "Grenzverkehr" gezeichnet. Sehr zum Unbehagen der Einheimischen. Die Bürgermeisterin kämpft engagiert gegen den Straßenstrich und die Bordelle. In dem Film erzählen französische Freier, warum sie hierherkommen, und eine rumänische Straßenhure erklärt, warum für sie Spanien als Arbeitsplatz so attraktiv ist. Spanien sei auf dem besten Weg, das Thailand Europas zu werden, hat eine neue Studie der Madrider Universität Comillas befunden: Was die Zahl der Prostituierten angeht, sei das Land Spitze in Europa.
Wie steht es eigentlich um die Prostitution in Europa? Wer über die französisch-spanische Grenze fährt, erhält postwendend die Antwort: La Jonquera ist Frankreichs Bordell! Das Grenzstädtchen liegt in Katalonien im Norden Spaniens. Seitdem Frankreich 2016 die Gesetze gegen die Prostitution verschärft hat, ist La Jonquera quasi Frankreichs Sex-Supermarkt. Mit Straßenprostitution und Bordellen. "Es ist ein Problem für das ganze Land", sagt Sònia Martínez Juli, die Bürgermeisterin von La Jonquera: "Das erste, was die Leute sehen, wenn sie nach Spanien kommen, sind die Prostituierten."
Der Besitzer des nach eigenen Angaben größten Sexclubs Europas, des "Paradise", kommt ebenso zu Wort wie ein waschechter Hurensohn. Seine Mutter war jahrelang Prostituierte in La Jonquera, sein Vater war ihr Zuhälter. Er selbst verdient heute sein Geld als Tätowierer im Milieu und hat seine eigene Sicht auf seinen Heimatort.
Französische Freier, die hier 90 Prozent der Kundschaft ausmachen, erzählen freimütig, warum sie hierherkommen, und eine rumänische Straßenhure erklärt, warum für sie Spanien als Arbeitsplatz so attraktiv ist. Spanien sei auf dem besten Weg, das Thailand Europas zu werden, hat eine neue Studie der Madrider Universität Comillas befunden: Was die Zahl der Prostituierten angeht, sei das Land Spitze in Europa.
Die Reportage-Reihe auf ARTE erzählt Geschichten von Menschen - authentisch und ganz nah dran. Es sind Geschichten, die hinter den Schlagzeilen stecken, die berühren, erstaunen und zum Nachdenken anregen. In 30 Minuten zu einem aktuellen Thema zeigt jede Reportage eine Facette Europas, begegnet spannenden Menschen und taucht in andere Lebenswelten ein. "Re:" macht damit Europa in seiner Vielfalt erlebbar und begreifbar. Immer montags bis freitags um 19.40 Uhr und jederzeit im Netz.
Reportage Deutschland 2017
Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 12.01.2018 um 19:40 Uhr auf arte.