ARTE Reportage

Tunesien: Das Recht der Frauen / Mexiko: Der Opium-Krieg

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

* Tunesien: Das Recht der Frauen
Nach dem Sturz des Diktators in der Jasmin-Revolution verabschiedeten die Tunesier 2014 eine neue Verfassung, die Frauen und Männer gleichstellt. Das aber muss jetzt durch neue Gesetze im Detail geregelt werden.

* Mexiko: Der Opium-Krieg
Mexiko ist heute ein Großproduzent von Opium - mit dramatischen Folgen auch für die Menschen in den USA. Die ARTE-Reporter drehten bei den kleinen Bauern, die Schlafmohn anbauen, um ihre Armut zu überwinden, bei den Opfern des Kriegs der Kartelle und bei denen, die das alles kontrollieren.


* Tunesien: Das Recht der Frauen
Die Tunesierinnen sind seit 2014 gleichberechtigt mit den Männern - doch das ist noch nicht in allen Köpfen angekommen.
Nach dem Sturz des Diktators in der Jasmin-Revolution verabschiedeten die Tunesier 2014 eine neue Verfassung, die Frauen und Männer gleichstellt. Das aber muss jetzt durch neue Gesetze im Detail geregelt werden. Drei Beispiele: Seit vergangenem Sommer dürfen tunesische Frauen auch Männer heiraten, die nicht Muslime sind. Und im Juli stimmte das Parlament für eine Reform, die Gewalt gegen Frauen unter Strafe stellt - ein Vorbild für die arabischen Länder. Eine weitere Reform wird zurzeit noch sehr kontrovers diskutiert: Hat eine Tochter das Recht auf einen gleich großen Erbteil wie ihre Brüder? Bislang erben Mädchen in Tunesien nur die Hälfte des Anteils der Jungen. Diese Frage sollte eigentlich schon 1956 geklärt werden, mit der Verabschiedung eines ersten Gesetzes in Richtung der Gleichberechtigung von Mann und Frau in Tunesien: Es verbot damals die Polygamie, die Zwangsheirat und die Verstoßung der Ehefrau. Das Erbrecht stand 1956 auch schon zur Debatte, aber die Regierung konnte sich nicht durchsetzen - 60 Jahre später geht es nun wieder darum.

* Mexiko: Der Opium-Krieg
Mexiko ist heute ein Großproduzent von Opium - mit dramatischen Folgen auch für die Menschen in den USA. Trotz der inzwischen 46 Jahre alten Kampagne "War on Drugs" ist die Zahl der Heroin-Abhängigen in den USA in den letzten Jahren geradezu explodiert. Die Nachfrage steigt immer noch, und die Lieferanten auf der anderen Seite der Grenze, in Mexiko, passen sich ihr marktgerecht an. Über 90 Prozent des in den USA konsumierten Heroins stammt inzwischen aus Mexiko. Lange Jahre war das Land vor allem ein Transitland für die Drogen-Schmuggler aus Südamerika, aber heute steht Mexiko in punkto Schlafmohn-Anbau an dritter Stelle der Welt-Rangordnung, hinter Afghanistan und Myanmar - die Drogen-Clans planen, bald die Nummer 1 zu werden. Der Anbau und Schmuggel der Droge hat einen Krieg entfesselt, zwischen den Drogenkartellen, dem Staat und seinen Bürgern: Zehntausende starben oder verschwanden bis heute spurlos; Entführung, Folter und Tod sind Alltag geworden für die Menschen in Mexiko - 36.000 Tote allein im Jahr 2016, dreimal mehr als in Afghanistan. Die ARTE-Reporter drehten bei den kleinen Bauern, die Schlafmohn anbauen, um ihre Armut zu überwinden, bei den Opfern des Kriegs der Kartelle und bei denen, die das alles kontrollieren. Aktuelle europäische und internationale politische Themen und Herausforderungen, ergänzt durch historische Erläuterungen und geopolitische Analysen. ARTE Reportage berichtet über die Fakten und die menschlichen Verhältnisse, die sich hinter diesen Fakten verbergen. Durch die Sendung führen abwechselnd Andrea Fies und William Irigoyen, jeden Samstag.

Reportage Frankreich 2018

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 12.01.2018 um 06:15 Uhr auf arte.