Moskaus Imperium (2/2)

Russlands Rückkehr - 100 Jahre Oktoberrevolution

Quelle: Pressebild (ARD)
Quelle: Pressebild (ARD)

Mit Beginn seiner Präsidentschaft im Jahr 2000 setzt Wladimir Putin Zeichen. Er überwindet das innere Chaos Russlands, beseitigt aber auch Freiheiten, sein Führungsstil ist autoritär bis autokratisch. Auf internationalem Parkett tritt Moskau zunehmend selbstbewusst auf mit dem Ziel, westlichem Einfluss Grenzen aufzuzeigen. Der Krieg in Georgien, vor allem aber der Konflikt im Osten der Ukraine und die Annexion der Krim verschärfen die Spaltung zwischen Ost und West. Der Kalte Krieg scheint wiedergeboren - der Kreis zurück in die 1980er-Jahre schließt sich.


Der Zerfall der Sowjetunion vor über 25 Jahren sei die "größte geopolitische Katastrophe" des 20. Jahrhunderts gewesen. Das geflügelte Wort Wladimir Putins drückt Zweierlei aus. Zum einen die Trauer über ein untergegangenes Reich. Zum anderen die Ambitionen, Russland zu früherer Macht und Stärke zurückzuführen. Moskaus Imperium. Heute. Und damals. Das Thema der zweiteiligen Dokumentationsreihe.

Rückblick. Ende der 1970er Jahre beginnt das sowjetische Riesenreich zu bröckeln. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs löst es sich 1991 rasend schnell auf - bankrott, traumatisiert und gedemütigt vor der Welt. Für die Menschen in Moskaus Imperium folgt ein anarchisch-chaotisches Jahrzehnt im Spannungsfeld zwischen kriegerischen Konflikten und der Suche nach neuem nationalem Selbstbewusstsein. Mit der Jahrtausendwende übernimmt in Russland ein neuer "Zar" das Zepter und schickt sich an, das alte Imperium zu früherer Macht und Stärke zurückzuführen.

Doch das weckt Ängste. In den früheren Satellitenstaaten Moskaus, die sich seit 1989 Richtung Westen orientiert haben. Oder in ehemaligen Sowjetrepubliken wie den Baltischen Staaten. Doch wer genauer hinblickt, wird einen sehr viel differenzierten Blick auf die Ereignisse bekommen. Denn die Säulen, auf denen das sowjetische Imperium einst beruhte, sind vielerorts noch deutlich spürbar. Belarus geht einen sehr eigenen Weg, setzt auf Eigenständigkeit bei gleichzeitiger Nähe zu Moskau. Durch die Ukraine läuft ein Riss, ebenso durch die Republik Moldau. Es sind "eingefrorene", ursprünglich bewaffnete Konflikte zwischen pro-russischen und pro-westlichen Kräften.

Der zweiteilige Dokumentarfilm zeichnet die Geschichte dessen nach, was zu Zeiten des Kalten Kriegs als "Ostblock" bezeichnet wurde. Staaten, die nach 1989 sehr unterschiedliche Wege einschlugen. Die beiden Dokumentarfilme schlagen den Bogen bis in die Gegenwart. Zu Wort kommen Menschen, die diesen radikalen Umbruch hautnah erlebt haben. Und die, die ihn gestaltet haben. Film von Maarten van der Duin und Matthias Schmidt

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 19.11.2017 um 23:10 Uhr auf MDR.

19.11.2017
23:10
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1511129400
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, 1917 Oktoberrevolution, Russland, Geschichte
Alternative Ausstrahlungstermine:
28.11.2019 00:40 Uhr arte
19.11.2017 23:10 Uhr MDR