Bärenkinder

Film von Angelika Sigl und Volker Arzt

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Bären sind die größten und mächtigsten Landraubtiere Europa. Natürliche Feinde haben sie nicht, und dennoch kommen sie nur noch in wenigen Regionen vor. Der Mensch reduziert ihren Lebensraum, drängt sie immer weiter in entlegene Gebiete zurück. Doch einige der Bären drehen den Spieß um: Sie profitieren sogar von der Nähe zum Menschen. Der Tscheche Vaclav Chaloupek hat für zwei Bärenwaisen die Ersatzmutter gespielt. Der Film zeigt intime und sensationelle Bilder von jungen Bären: wie sie ihre Umwelt gemeinsam mit Vaclav Chaloupek erkunden, wie sie von ihrer Ersatzmutter lernen, aber auch, was an Wissen bereits in ihren Genen steckt.


Bären sind die größten und mächtigsten Landraubtiere Europa. Natürliche Feinde haben sie nicht, und dennoch kommen sie nur noch in wenigen Regionen vor. Der Mensch reduziert ihren Lebensraum, drängt sie immer weiter in entlegene Gebiete zurück. Doch einige der Bären drehen den Spieß um. Sie passen sich ihrer neuen Umgebung an und profitieren sogar von der Nähe zum Menschen.

Der Tscheche Vaclav Chaloupek hat versucht, mehr über die Anpassungsfähigkeit dieser Tiere zu erfahren, indem er zur Ersatzmutter von zwei Bärenwaisen wurde. Und was er herausgefunden und erlebt hat, lässt diese Tiere und ihre Klugheit in einem neuen Licht erscheinen. Ein Jahr zieht Vaclav zwei europäische Braunbären groß. Er teilt mit ihnen sein Haus, spendet ihnen Körperwärme, füttert sie und erklärt ihnen die Welt, genau wie es eine Bärenmutter tun würde. Nur durch diese unmittelbare Nähe hat er die einmalige Chance, mehr über Bären zu lernen.
Eins wird schnell klar: Bär ist nicht gleich Bär. Während das Weibchen als vorsichtige Entdeckerin die Welt erkundet, ist das Männchen ein ungestümer Rüpel, der Vaclav oft an seine Grenzen und nicht selten in brenzlige Situationen bringt. Je älter die Bären werden, umso schwieriger wird es, die beiden auf ihren abenteuerlichen Streifzügen durch den fast unberührten Böhmerwald zu bändigen - vor allem, wenn ihnen doch einmal fremde Menschen begegnen. Die Bärengeschwister sind nicht aggressiv, aber sie haben Menschen gegenüber keine Scheu. Das könnte ihnen irgendwann zum Verhängnis werden.

Weil Bären unglaublich klug sind, finden sie sich schnell in einer durch Menschen geprägten Umwelt zurecht. Mehr noch: Sie akzeptieren ihre besondere Situation nicht nur, sie fühlen sich anscheinend auch noch sehr wohl. Das ist ein Zeichen dafür, wie anpassungsfähig Bären sind. Aber wie viel "echter" Bär steckt dann noch in ihnen? Haben die beiden nicht schon längst alles Wilde verloren? Sind sie überhaupt noch mit ihren wilden Verwandten zu vergleichen? Die beiden Bärenkinder sind der lebende Beweis dafür, dass sie durch ihre Cleverness über ihren angestammten Lebensraum hinauswachsen können, ohne ihre Identität zu verlieren.

Der Film zeigt intime und sensationelle Bilder von jungen Bären: wie sie ihre Umwelt gemeinsam mit Vaclav Chaloupek erkunden, wie sie von ihrer Ersatzmutter lernen, aber auch, was an Wissen bereits in ihren Genen steckt.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 18.10.2017 um 13:30 Uhr auf SR.