Pfalzgeschichten

Neusiedler und Auswanderer

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Weinberge, Mandelblüte, Feigen und Pfirsiche - die Pfalz gilt als die "Toskana Deutschlands". Schwer vorstellbar, dass das Leben für die Menschen in dieser "gesegneten Landschaft" jahrhundertelang vor allem von Kriegen und Not geprägt war, dass sie immer wieder von vorne anfangen mussten und dass viele Pfälzer keinen anderen Ausweg sahen, als ihre Heimat zu verlassen.
Der Dreißigjährige Krieg und vor allem der Pfälzische Erbfolgekrieg hinterließen Tod und Verwüstung in der Pfalz. Nahezu 80% der Bevölkerung waren vertrieben oder getötet worden, ihre Dörfer, ihre Kirchen, die mächtigen Dome und Burgen zerstört. Aus ganz Europa wurden damals Siedler in die Pfalz geworben: Tiroler, Italiener, Sachsen, Luxemburger und Menschen, die wegen ihrer Religion verfolgt wurden, wie die Mennoniten aus der Schweiz oder die Hugenotten aus Frankreich. Sie alle finden in der Pfalz Zuflucht und ein neues Zuhause und bringen Kenntnisse aus ihrer alten Heimat mit, wie neue Landbaumethoden oder die Art, Häuser zu bauen.
Die Neusiedler lassen sich auch im Pfälzer Wald nieder. Hier ist das Leben ungleich schwerer als in der Ebene, die Böden sind karg und werfen kaum Ertrag ab. Die Menschen leben von allem, was der Wald hergibt, treiben ihr Vieh in die Wälder und bauen Kartoffeln an. Doch oft reicht das Wenige nicht zum Überleben, bedrohen Kartoffelfäule oder das Verbot, Holz zu sammeln, die Existenz. Erneut bleibt vielen nichts anders übrig, als ihre Heimat zu verlassen und auszuwandern. Vor allem in Nord- und Südamerika, aber auch in Osteuropa finden sie ein neues Zuhause. Ein paar findige Pfälzer werden zu Berufsmusikern. Zunächst spielen sie auf Dorffesten und Hochzeiten in der näheren Umgebung, später bereisen sie ganz Deutschland, und ab Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Kapellen aus dem westpfälzischen "Musikantenland" überall auf der Welt unterwegs.
Über Jahrhunderte ist die Pfalz vom Kommen und Gehen geprägt. Heute sind überall auf der Welt Menschen zu finden, die Pfälzer Wurzeln haben. Und die Pfälzer "daheim" haben ihre Wurzeln in der ganzen Welt.
Die Pfalz vereinigt sehr verschiedene Regionen: vom einstigen "Armenhaus" bis zur "Toskana" Deutschlands, von der lieblichen Südpfalz, der herberen Westpfalz, der Industriezone nahe des Rheins bis zum größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands, dem Pfälzer Wald. Rhein, Wald, Wein - aber auch steinerne Zeugen einer Vergangenheit, in der die Pfalz ein Zentrum kirchlicher und weltlicher Macht war, prägen ihr Bild.
So unterschiedlich und abwechslungsreich wie die Natur sind auch die Menschen, die hier leben und die im Mittelpunkt der "Pfalzgeschichten" stehen. Sie gelten als weltoffen, freigeistig, fröhlich, gesellig und gemütlich. Dass Kriege und bittere Not durch die Jahrhunderte ihr Leben bestimmten, ist kaum zu spüren - dass die meisten von ihnen ihre Wurzeln in ganz Europa haben, schon eher. Seit der Zeit der Kelten herrscht in der Pfalz ein ständiges Kommen und Gehen. Menschen siedelten sich an und verließen die Region wieder, sei es aus wirtschaftlichen Gründen oder weil die Pfalz ein weiteres Mal zum Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen geworden war. Doch trotz aller Unterschiedlichkeiten sehen sich die Menschen, die hier leben, als "Pfälzer" und sind stolz auf ihre Heimat.Weinberge, Mandelblüte, Feigen und Pfirsiche - die Pfalz gilt als die "Toskana Deutschlands". Schwer vorstellbar, dass das Leben für die Menschen in dieser "gesegneten Landschaft" jahrhundertelang vor allem von Kriegen und Not geprägt war, dass sie immer wieder von vorne anfangen mussten und dass viele Pfälzer keinen anderen Ausweg sahen, als ihre Heimat zu verlassen.
Der Dreißigjährige Krieg und vor allem der Pfälzische Erbfolgekrieg hinterließen Tod und Verwüstung in der Pfalz. Nahezu 80% der Bevölkerung waren vertrieben oder getötet worden, ihre Dörfer, ihre Kirchen, die mächtigen Dome und Burgen zerstört. Aus ganz Europa wurden damals Siedler in die Pfalz geworben: Tiroler, Italiener, Sachsen, Luxemburger und Menschen, die wegen ihrer Religion verfolgt wurden, wie die Mennoniten aus der Schweiz oder die Hugenotten aus Frankreich. Sie alle finden in der Pfalz Zuflucht und ein neues Zuhause und bringen Kenntnisse aus ihrer alten Heimat mit, wie neue Landbaumethoden oder die Art, Häuser zu bauen.
Die Neusiedler lassen sich auch im Pfälzer Wald nieder. Hier ist das Leben ungleich schwerer als in der Ebene, die Böden sind karg und werfen kaum Ertrag ab. Die Menschen leben von allem, was der Wald hergibt, treiben ihr Vieh in die Wälder und bauen Kartoffeln an. Doch oft reicht das Wenige nicht zum Überleben, bedrohen Kartoffelfäule oder das Verbot, Holz zu sammeln, die Existenz. Erneut bleibt vielen nichts anders übrig, als ihre Heimat zu verlassen und auszuwandern. Vor allem in Nord- und Südamerika, aber auch in Osteuropa finden sie ein neues Zuhause. Ein paar findige Pfälzer werden zu Berufsmusikern. Zunächst spielen sie auf Dorffesten und Hochzeiten in der näheren Umgebung, später bereisen sie ganz Deutschland, und ab Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Kapellen aus dem westpfälzischen "Musikantenland" überall auf der Welt unterwegs.
Über Jahrhunderte ist die Pfalz vom Kommen und Gehen geprägt. Heute sind überall auf der Welt Menschen zu finden, die Pfälzer Wurzeln haben. Und die Pfälzer "daheim" haben ihre Wurzeln in der ganzen Welt.
Die Pfalz vereinigt sehr verschiedene Regionen: vom einstigen "Armenhaus" bis zur "Toskana" Deutschlands, von der lieblichen Südpfalz, der herberen Westpfalz, der Industriezone nahe des Rheins bis zum größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands, dem Pfälzer Wald. Rhein, Wald, Wein - aber auch steinerne Zeugen einer Vergangenheit, in der die Pfalz ein Zentrum kirchlicher und weltlicher Macht war, prägen ihr Bild.
So unterschiedlich und abwechslungsreich wie die Natur sind auch die Menschen, die hier leben und die im Mittelpunkt der "Pfalzgeschichten" stehen. Sie gelten als weltoffen, freigeistig, fröhlich, gesellig und gemütlich. Dass Kriege und bittere Not durch die Jahrhunderte ihr Leben bestimmten, ist kaum zu spüren - dass die meisten von ihnen ihre Wurzeln in ganz Europa haben, schon eher. Seit der Zeit der Kelten herrscht in der Pfalz ein ständiges Kommen und Gehen. Menschen siedelten sich an und verließen die Region wieder, sei es aus wirtschaftlichen Gründen oder weil die Pfalz ein weiteres Mal zum Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen geworden war. Doch trotz aller Unterschiedlichkeiten sehen sich die Menschen, die hier leben, als "Pfälzer" und sind stolz auf ihre Heimat.
Wie schon bei den "Schwarzwaldgeschichten" erzählen die Autoren Harold Woetzel und Tilman Büttner Geschichten von Menschen und ihren Schicksalen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 20.08.2017 um 20:15 Uhr auf SR.