Die Alpen - Eine Reise in unsere Zeit

Rund um den St. Gotthard - Von der Rigi zum Lago Maggiore

Die Schweizer Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden liegen um den Vierwaldstätter See mit der Rigi als Wahrzeichen. Der Weg über den St. Gotthard und der Bau der Teufelsbrücke waren als Verbindungen wesentlich für das Zusammenwachsen der Schweiz, mit der sich ganz unterschiedliche Kulturen identifizieren, so das italienisch geprägte Tessin jenseits des Gotthard. Am Lago Maggiore mit seinem südländischen Ambiente endet dieser Reiseabschnitt. Am gewaltigen Massiv des St. Gotthard treffen die Hochgebirgsketten aus allen Himmelsrichtungen zusammen, ebenso wie die Sprachen der Schweiz: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts, als die Urner die Teufelsbrücke über die Schöllenen-Schlucht erbauen ließen, führten die Hauptverkehrswege am Gotthard vorbei über die Pässe des Wallis und Graubünden. Die Tat der Urner Landbevölkerung machte den Gotthard zum bestimmenden Faktor bei der Gründung der Eidgenossenschaft vor 700 Jahren. Die Kontrolle dieses bedeutenden Handelsweges, das hatten die Urkantone damals erkannt, war der Schlüssel zu Reichtum und politischer Selbstständigkeit. Die diesen Bund gründeten, die Urner, Schwyzer und Unterwaldener, waren adelige Grundbesitzer und freie Bauern. Die drei Urkantone, zu denen sich bald auch Luzern gesellte, liegen rund um den Vierwaldstätter See, der schon früh das Ziel eines zahlungskräftigen Reisepublikums wurde. Auf der anderen Seite des Gotthards liegen der Lago Maggiore, der Luganer und der Comer See. Den Traum, hier den Süden zu erleben, musste man sich lange Zeit mit der Postkutsche beschwerlich und teuer erkaufen. Mit dem Bau des Eisenbahntunnels durch den Gotthard, der 1882 fertiggestellt wurde, änderte sich nicht nur das. Die Bahn ermöglichte den besseren Anschluss des abgelegenen, armen und lange Zeit unselbstständigen Kantons Tessin an die übrige Schweiz.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 13.08.2017 um 11:15 Uhr auf BR.