Mein Ausland: Die Mafia sind wir

Film von Stephan Hallmann

Was bedeutet "Mafia" heute? Die Zeiten, in denen die sizilianische Hauptstadt Palermo Schauplatz blutiger Bandenkriege war, sind vorbei. Trotzdem beschäftigt das Phänomen Mafia auch heute Italien. Im Mai gedachten die Spitzen des Staates in einer großangelegten Feier in Palermo des wohl berühmt-berüchtigtsten Mafiamordes, des Attentats auf den Untersuchungsrichter und Mafia-Jäger Giovanni Falcone vor 25 Jahren. Und nicht ohne Grund veröffentlichte der Mailänder Journalist und Mafia-Kenner Sandro Di Riccardis gerade ein Buch mit dem Titel "Die Mafia sind wir".
Er wendet sich damit gegen die landläufige Ansicht, dass der normale unbescholtene Bürger angeblich in einer anderen Welt, fernab mafioser Strukturen lebe. Und er geißelt das von manchen zur Schau gestellte "Anti-Mafia"-Image als oftmals zutiefst verlogen.
Der Film benennt Beispiele für fortbestehende mafiose Strukturen und Verhaltensweisen, aber auch Menschen, die sich nicht einschüchtern lassen und sich Erpressung und Korruption entgegengestellt haben.
Neben Gesprächen mit Sandro Di Riccardis besuchen Stephan Hallmann und sein Team den langjährigen Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, der einen nicht unbedeutenden Anteil daran hat, dass Palermo heute nicht mehr von der Mafia beherrscht wird. Aber auch ein hoher Geistlicher, Erzbischof Michele Pinnisi, äußert sich über sein Engagement gegen das organisierte Verbrechen in Sizilien.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 13.08.2017 um 11:15 Uhr auf Phoenix.