Kronen, Krisen und Skandale

Das Modell Monarchie ist erstaunlich erfolgreich. ZDFzeit zeigt das am Beispiel von England, Schweden und Spanien. Den Königsfamilien ist es auf unterschiedliche Weise gelungen, stürmische Zeiten zu überstehen. Eine Gratwanderung zwischen Anpassung und Tradition. Das 20. Jahrhundert bedeutete für viele europäische Monarchien das Aus. Das deutsche Kaiserreich endete 1918 und der italienische König musste 1946 nach einer Volksabstimmung ins Exil. Die moderne Demokratie kommt gut ohne einen Monarchen aus - blaues Blut und göttliche Bestimmung spielen da keine Rolle mehr. Die Königshäuser in Schweden, England und Spanien haben sicht trotzdem behauptet und schwere Krisen überstanden. Wie haben es diese Königsfamilien geschafft? 1973 stirbt in Schweden der hoch angesehene König Gustav VI. Adolf. Das moderne, liberale Land diskutiert über das Ende der Monarchie - soll doch ein junger und weitgehend unerfahrener Lebemann den Thron besteigen: Carl Gustaf. Seine Heirat mit Silvia Sommerlath ändert dann die Stimmung in der Bevölkerung. Die Bürgerliche erobert die Sympathie der Schweden. Bis heute halten die Schweden fest zu ihrem Königshaus. Carl Gustaf sorgt zwar regelmäßig für schlechte Presse - doch längst prägen seine Kinder das Bild der Königsfamilie, allen voran Victoria. In England sitzt die Queen seit 1952 auf dem Thron. In den vielen Jahren ihrer Regentschaft hat sie gelernt, ihre Emotionen für sich zu behalten - doch ein Ereignis stellt diese Tradition infrage. 1997 stirbt Prinzessin Diana, und die Tage nach ihrem Tod werden zur schwersten Krise der Monarchie seit Jahrzehnten. "Ich denke, es waren sieben Tage, die die Monarchie verändert haben. Diese Tage waren eine Herausforderung, letztlich wurde aber die Monarchie in dieser Woche gerettet. Weil die Royals richtig reagiert haben", sagt die britische Historikern Anna Whitelock. In Spanien gelangt Juan Carlos 1975 auf den Thron - in der Nachfolge des Diktators Franco. Der junge König unterstützt den demokratischen Prozess in seinem Land und gewinnt viele Sympathien im Volk. Doch auch er droht die Monarchie in seinem Land aufs Spiel zu setzen: Affären und Skandale lassen die Umfragewerte in den Keller gehen. "Unsere Moralvorstellungen unterscheiden sich um 180 Grad von denen des Adels und der Monarchen, aber die haben verstanden, dass wir nun mal die Mehrheit sind", sagt Historikerin Dr. Karina Urbach. "Wir sind die öffentliche Meinung, und sie müssen sich zumindest oberflächlich oder nach außen hin unseren Moralvorstellungen anpassen, sonst werden sie einfach nicht überleben." In Spanien hilft nur der Rücktritt: Felipe und Letizia übernehmen. Einer der besten Überlebenstricks der Monarchien: die Kinder. Es ist eine junge Generation zur Stelle, die mit neuen Ideen und zeitgemäß das Königshaus fortführt. Kamera - Tiemo Fenner


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Herkunft: ZDF-Mediathek
Sender: ZDF
Depublizierung: 24.04.2019 09:00Uhr
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