Fit oder fahrlässig

Etwa zehn Millionen Senioren ab 65 besitzen in der Bundesrepublik einen Führerschein. Ohne Überprüfung gilt die Fahrerlaubnis hierzulande grundsätzlich lebenslang. Kann das so bleiben? In anderen europäischen Ländern ist man viel restriktiver. Horst A. ist 87. Nach überstandener Wirbelsäulenoperation ist sein größter Wunsch, endlich wieder selbst ans Steuer zu dürfen. Er sagt: "Autofahren bedeutet für mich, ich kann auch mal für mich selbst entscheiden." Doch in seinem Umfeld sind viele skeptisch. In so hohem Alter und mit Bewegungseinschränkungen noch fahren, wie soll das sicher gehen? Mit einer freiwilligen Testfahrt will der Rentner seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Sich selbst und seiner Familie. Wird er bei einer Testfahrt den Prüfer überzeugen? Ihre Fahrtauglichkeit können Führerscheininhaber freiwillig testen lassen. Die Verkehrswacht, der ADAC und die Polizei bieten Fahrsicherheitstrainings und -tests an. Auch viele Fahrschulen machen entsprechende Angebote. Eine gute Sache, darin sind sich alle einig. Viele Experten sehen jedoch die Freiwilligkeit kritisch: "Wir brauchen verpflichtende Tests für Autofahrer ab 75 Jahre. Denn ab diesem Alter nimmt die Fahrtauglichkeit rapide ab", sagt Siegfried Brockmann, Leiter Unfallforschung im Gesamtverband der Versicherer. Er hat gewichtige Argumente: Zwar verunglücken, gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil, Menschen ab 65 Jahren seltener bei Verkehrsunfällen als jüngere. Aber sie fahren auch viel weniger - gemessen an ihrer Fahrleistung sind sie fünfmal häufiger in Unfälle verwickelt als der Durchschnitt. Die ZDF.reportage "Fit oder fahrlässig – Wie sicher fahren Rentner?" zeigt, wie wertvoll Mobilität gerade für Ältere ist und wie wichtig regelmäßige Tests und Trainings sind.


Dieser Film wurde leider am 11.10.2022 um 05:00Uhr depubliziert!
Herkunft: ZDF-Mediathek
Sender: ZDF
Depublizierung: 11.10.2022 05:00Uhr
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