Ins Land der geraubten Menschen
Italiens Entführungsindustrie
700 Entführungen in 30 Jahren. Die Entführungsindustrie hat zwischen 1970 und 2000 Italien in Atem gehalten. Die Filmautorin Antonella Berta kennt die TV-Meldungen über Entführungen aus ihrer Kindheit und geht in Italien auf Spurensuche. Es ging um Millionärsenkel, die verstümmelt wurden, um mehr Lösegeld zu erpressen, um Urlauberkinder, die aus dem Schwimmbad vor den Augen ihrer Eltern verschleppt wurden, und um Teenager, die fast zweieinhalb Jahre in einem Erdloch eingesperrt wurden. Welche Abgründe stecken dahinter? Was ist aus den Entführten geworden? Und wer sind die Täter?
700 Entführungen in 30 Jahren. Die Entführungsindustrie hat zwischen 1970 und 2000 Italien in Atem gehalten. Es traf Familien, Kleinunternehmer, Reiche, Industrielle - Männer, Frauen, Kinder. Einige von ihnen blieben bis über zwei Jahre gefangen, sie kamen als gebrochene Menschen zurück. Manche Familien sind an der Last des Schicksals zerbrochen, Unternehmen trieben die Lösegeldzahlungen in den Ruin.
Von 100 Entführten fehlt jede Spur. Es wurde viel Geld erpresst, der Staat wirkte machtlos, wenige Täter wurden gefangen. Die 'Ndrangheta hat mit den Entführungsmillionen den Grundstein für ihr Drogenimperium gelegt.
Die Filmautorin Antonella Berta kennt die TV-Meldungen über Entführungen aus ihrer Kindheit in den italienischen Alpen. Das Thema war damals allgegenwärtig.
Als 1980 drei deutsche Kinder entführt wurden, kam mit dem Schicksal der Familie Kronzucker, die in der Toskana Urlaub machte, das Thema auch in die deutschen Nachrichten. Das ganze Ausmaß der Entführungsindustrie blieb aber ve…
Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 25.04.2024 um 23:40 Uhr auf HR.